Die U23 der Fortuna hat sich am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark den nächsten Punkt im Abstiegskampf der Mittelrheinliga erkämpft. Wie schon vor zwei Wochen in Hürth kam die Mannschaft von Trainer Marco Zillken gegen den FC Pesch nach einem 0:1-Rückstand zurück und sicherte sich ein verdientes 1:1-Remis. Es war ein Achtungserfolg gegen den Tabellenvierten, der noch vor nicht allzu langer Zeit die erste Mannschaft aus dem Pokal-Wettbewerb geworfen hatte. Trotz des Punktgewinns ist die U23 seit nunmehr sieben Spielen in Folge sieglos und bleibt Vorletzter.
„Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und lagen verdient hinten. Wenn es schlecht läuft, können wir sogar höher in Rückstand geraten. In der Pause haben wir die Sachen angesprochen und korrigiert. Die zweite Halbzeit wurde dann besser und wir konnten mit mehr Druck in unseren Aktionen spielen. Das war gut. Einzig unsere Chancenverwertung war schlecht. Das zieht sich die ganze Hinrunde schon durch. Letztlich hatten wir diesmal das Spielglück und konnten den Ausgleich in der Nachspielzeit erzielen. Wenn man dann den Torjubel der gesamten Truppe sieht, dann merkt man, welcher Druck auf den jungen Spielern lastet, aber auch welcher Zusammenhalt hier besteht. Der Punkt hilft uns weiter. Er war verdient. Erneut sind wir zurückgekommen, wie schon in Hürth, das stimmt mich positiv für das letzte Spiel in Breinig am kommenden Sonntag“, bilanzierte Trainer Marco Zillken.
Schon vor dem Anpfiff ereilten die U23 zwei Hiobsbotschaften. Haydar Kilic fiel kurzfristig aus. Miguel Blanco-Lopez verletzte sich zudem beim Aufwärmen und wurde durch Masashi Nakaya ersetzt. Auf der Bank nahmen im Gegensatz zum 1:1-Remis in Hürth Goga Khvedelidze, Dogukan Tasli und Marvin Oluwa Platz. Giovanni Multari, Sahan Özen, Philipp Kenan Dünnwald und Ibis Renda rotierten rein.
In der ersten Halbzeit war die U23 phasenweise gar nicht richtig auf dem Platz. Die Lücken in der Abwehr waren zu groß. Die Zweikämpfe wurden nicht angenommen. Der Sturm war nur ein laues Lüftchen. Pesch hingegen schaltete schnell um und nutzte die Unzulänglichkeiten im Spiel der Hausherren aus. Schon nach vier Minuten hatte Ergün Yildiz die Chance zur Führung. Freistehend schoss er am kurzen Pfosten vorbei. Das machte der Pescher Angreifer vier Minuten später besser. Nach einem Ballverlust von Kenan Dünnwald in der Vorwärtsbewegung lief er auf und davon und überwand Martin Velichkov zum 0:1. Bis zur Pause ereignete sich auf beiden Seiten kaum Nennenswertes, wenngleich Pesch überlegen blieb.
„Wir hatten uns viel vorgenommen und wir wollten den Gegner seiner Stärken berauben, indem wir die Räume eng halten. Wir wussten, dass Pesch nach vorne ein brutales Tempo hat, das hat nicht geklappt am Anfang. Folgerichtig sind wir auch verdient mit 0:1 in Rückstand geraten und konnten froh sein, dass es bis zur Pause nur ein Gegentreffer war“, sagte Co-Trainer Timo Westendorf.
In der zweiten Hälfte stellte Trainer Marco Zillken das Spielsystem um. Die Fortuna war nun aggressiver und übte permanent Druck auf den Gegner aus. Aufgrund dessen ergaben sich erste Möglichkeiten. Kenan Dünnwald schoss flach knapp am langen Pfosten vorbei (57.). Wassilios Kametas lupfte den Ball am kurzen Pfosten aus drei Metern daneben (59.). Einen Fernschuss von Georgios Touloupis fischte Keeper Christian Tokgözoglu aus dem Winkel (65.). Pesch hatte kaum Muße zur Entfaltung, hielt aber lange stand. In der 88. Minute wechselte Zillken Niklas Bartsch und Emirhan Özen ein. Dieses Duo war dann für den längst überfälligen Ausgleich verantwortlich. Einen Pass von Özen in die Schnittstelle nahm der gelernte Innenverteidiger Bartsch am 16-Meter-Raum gut an und er versenkte die Kugel eiskalt flach in die lange Ecke zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
„Wir haben nach dem Wechsel das System umgestellt und sind offensiver geworden. Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt. Am Ende des Tages war der Punkt sehr verdient. Die Leistungen in Hürth und gegen Pesch müssen wir jetzt in das letzte Spiel mit nach Breinig transportieren. Da wollen wir die Hinrunde positiv abschließen, damit wir nach einer vernünftigen Vorbereitung gut in die Rückserie starten können“, sagte Westendorf.