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Ausgleich in Unterzahl in der Nachspielzeit

Von Stefan Kleefisch
Joker Marvin Wesenberg (r.) erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich für die U 23.

Dank eines Treffers des eingewechselten Marvin Wesenberg in der Nachspielzeit und in Unterzahl hat die Fortuna am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Rüttersweg in Bornheim die Tabellenspitze in der Landesliga 1 verteidigt. Die 250 Zuschauer bekamen vor allem in der zweiten Halbzeit beim 2:2 gegen den SSV Merten alles geboten, was ein rassiges Fußballspiel ausmacht. Beide Teams lieferten sich einen Kampf auf Biegen und Brechen mit mehreren Aluminiumtreffern, einem Platzverweis, einer wechselnden Führung und einer dramatischen Schlussphase.

"Wir haben in der ersten Viertelstunde sehr gut mitgespielt. Aber je länger das Spiel in der ersten Halbzeit dauerte, desto weniger haben wir ein Mittel gegen die starken Mertener Offensivkräfte gefunden. Da mussten wir uns sehr glücklich schätzen, dass wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen konnten. In der zweiten Hälfte haben wir auf zwei Stürmer umgestellt. Tom Wüstenberg war als Joker ein Aktivposten. Nach der schnellen Führung gab es noch einmal zehn vergleichbare Minuten von Merten wie in der ersten Hälfte, da drehten sie den Spieß zurecht wieder herum. Aber wir haben bis zum Ende gekämpft und machen noch das 2:2. Das war sehr glücklich. Aber, wenn man das Spiel in Abschnitte teilt, war es unterm Strich auch verdient. Die haben ihre Chancen nicht genutzt, und wir haben sie am Ende dafür bestraft", sagte Fortuna-Trainer Robert Moran, der mit seinem Kollegen Andre Otten bei schwül-warmer Witterung ein echtes Wechselbad der Gefühle erlebte.

Bei der Fortuna kehrte Kapitän Markus Stifel ebenso wie Nils Remagen in die Startelf zurück. Im Tor stand erstmalig in dieser Spielzeit Gianluca Kohn für Zicos Resvanis. "Der Wechsel hatte nichts mit Leistung zu tun, wir haben zwei gute Torhüter, jeder hat seine Chance verdient. Das ist ein offener und fairer Zweikampf", so Moran. Die erste gute Chance hatte in diesem Spitzenspiel die Fortuna. Einen Schuss von Kai Burger aus 16 Metern lenkte Yannik Bültena über das Lattenkreuz (3.). Auf der anderen Seite flog ein Schuss von Robin Schmidt nach Flanke von Jeancy Esamangua aus kurzer Entfernung über das Tor (15.) und ein Kopfball von Schmidt verfehlte sein Ziel nur knapp (21.). Der Mittelstürmer der Mertener gewann im Laufe der Partie gefühlt jedes Kopfballduell, und auch der flinke Linksaußen des SSV stellten die Kölner immer wieder vor Probleme im Abwehrverbund. Der Dritte im Bunde war Rolf Christel Guie-Mien, der stets torgefährlich wirkte. Zehn Minuten vor der Pause schoss Rene Ebersbach einen Freistoß aus 20 Metern an die Latte. Und drei Minuten danach landete ein Schuss von Guie-Mien am langen Pfosten. Nach 45 Minuten hätten die Hausherren führen müssen.

Die Fortuna brachte im zweiten Abschnitt Neuzugang Tom Wüstenberg für den Rot gefährdeten Adrian Student. Und dieser hatte einen Einstand nach Maß. Eine Ecke von Cemal Kaldirim köpfte er zum überraschenden 0:1 für die U 23 ins Netz (46.). Merten zündete aber sofort wieder den Turbo und drehte die Partie innerhalb von neun Minuten. Ebersbach konnte ungestört durch das gegnerische Mittelfeld marschieren und mit einem Flachschuss in die kurze Ecke aus zwölf Metern zum 1:1 abschließen (49.). Guie-Mien war es dann, der mit seinem fünften Saisontreffer das 2:1 erzielte (58.).

Spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Innenverteidiger Marvin Oluwa wegen wiederholten Foulspiels (76.) schwanden die Hoffnungen der Gäste auf den Ausgleich. Zumal Cemal Kaldirim zwei Minuten danach Pech hatte bei einem Freistoß, der von der Unterkante der Latte wieder ins Feld zurück sprang, den Nachschuss schoss Marvin Wesenberg völlig freistehend daneben. Aber die Fortuna zeigte in der letzten halben Stunde eine tolle kämpferische Leistung und belohnte sich für den enormen Aufwand. Die Kölner stellten in Unterzahl auf drei Stürmer um und in der Nachspielzeit landete der Ball nach einem Einwurf von Martin Schiefer vor den Füßen von Wesenberg, der die Kugel aus zehn Metern in die kurze Ecke zum viel umjubelten und nicht mehr erwarteten Ausgleich ins Netz beförderte.  

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