Die U23 der Fortuna ist nach der vierten Niederlage in Folge in der Mittelrheinliga weiter in Richtung Abstiegsplätze gerutscht. Nach einer schwachen ersten Hälfte gelang der Mannschaft von Trainer Marco Zillken zwischenzeitlich aufgrund einer Leistungssteigerung der verdiente Ausgleich. Ein Treffer in der letzten Spielminute sorgte dennoch für den 2:1-Sieg des Siegburger SV beim Aufsteiger auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark.
„Wir hatten uns viel vorgenommen und wir wollten die drei Punkte in der Südstadt behalten. Die erste Halbzeit waren wir viel zu passiv und nicht druckvoll in unseren Aktionen. Über einen höheren Rückstand zur Pause hätten wir uns nicht beschweren können. In der zweiten Halbzeit haben wir wesentlich druckvoller und überzeugter gespielt. Siegburg war bei seinen Kontern immer gefährlich und mitunter hatten wir auch Glück. Dennoch sehe ich aufgrund der Steigerung in der zweiten Halbzeit den Ausgleich als verdient an. Danach wollten wir einfach zu viel und sind dann dafür bestraft worden“, sagte Marco Zillken.
Akif Sahin hütete dieses Mal den Kasten bei der Fortuna. Wassilios Kametas ersetzte in der Spitze den verletzten Kenan Dünnwald-Turan und Michael Gorbunow verteidigte innen an Stelle von Niklas Bartsch. Sahin konnte sich in der ersten Hälfte gleich mehrfach auszeichnen und hielt die Fortuna zunächst im Spiel. Gegen Juyong Jo (9., 20.) und Tarik Dogan (17.) wehrte er glänzend ab. Beim Treffer von Tarik Dogan (29.), der nach einer Flanke von Sebastian Ramspott am langen Pfosten abstaubte, war der Keeper der U23 hingegen machtlos. Die Fortuna brachte außer einem harmlosen Schuss von Kametas (35.) im ersten Abschnitt offensiv wenig zustande.
Dies wurde in der zweiten Hälfte deutlich besser. Die Kölner waren nun ebenbürtig, in vielen Phasen sogar tonangebend. Einen Freistoß von Mohamed Loum parierte Siegburgs Keeper Michael Vogel (64.). Nur eine Minute später fischte er einen Fernschuss von Jonathan Tandundu-Clausen aus dem Winkel. Auf der Gegenseite traf der eingewechselte Christian Brückers im Nachschuss den Pfosten (75.). Fünf Minuten vor dem Ende gelang der U23 dann der mittlerweile verdiente Ausgleich. Ibis Renda passte auf Tandundu-Clausen, der den Torwart umkurvte und zum 1:1 einschob. Danach hatte Renda gar die Chance zum Sieg, aber er köpfte den Ball dem gegnerischen Torwart aus zehn Metern in die Arme. Im Gegenzug wurde die Fortuna eiskalt erwischt. Die U23 konnte eine Situation im eigenen Strafraum nicht klar genug bereinigen, Matthias Roder nutzte dies zum 2:1 in der 90. Minute.
„Ausschlaggebend war meine Marschrichtung als Trainer, nach dem Ausgleich nachzulegen. Die hundertprozentige Torchance hatten wir. Hinter der Entscheidung weiter nach vorne zu spielen und Gas zu geben stehe ich zu hundert Prozent. Als Unterbau müssen wir die Spieler auch in solchen Drucksituationen dazu bringen, konsequent nachzulegen. Das gehört zum Lernprozess dazu. Wir sind für unseren Mut nicht belohnt worden, das ist bitter. Unterm Strich hat Siegburg aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewonnen. Für den Zuspruch der Zuschauer nach Spielende und dem wahnsinnigen Support während dem Spiel gebührt Dank. Viele haben uns auf die Schulter geklopft und uns zum Risiko gratuliert. Das bringt uns zwar keine Punkte aber Bestätigung, dass unsere Art von Fußball ankommt“, sagte Zillken und fügte hinzu: „Wir werden die Fehlerketten minimieren müssen, um dann auch erfolgreich zu sein. Es sind Kleinigkeiten mit großer Wirkung. Den Blick für die Realität behalten wir. Wir wissen, dass wir in den kommenden Spielen punkten müssen. Dieser neuen Drucksituation werden wir uns stellen.“