„Wir waren tot, aber noch nicht tot genug"
Die zweite Mannschaft der Fortuna hat einen Spieltag vor Saisonende den Aufstieg in die Bezirksliga klar gemacht. Durch einen 3:0-Erfolg auf dem heimischen Kunstrasen am Jean-Löring-Sportpark gegen den Tabellendritten Rheingold Poll krönte die Mannschaft von Trainer Andre Otten eine grandiose Aufholjagd nach der Winterpause. Die Südstädter holten 46 von möglichen 48 Punkten aus 16 Partien. Der Reserve des Drittligisten glückte somit der Durchmarsch aus der Kreisliga B.
„Wir sind sehr glücklich über den Aufstieg. Kompliment an diese Truppe, die tot war, aber noch nicht tot genug. Die überragend gearbeitet hat, elf Punkte Rückstand aufgeholt hat und immer bis an die Schmerzgrenze gegangen ist. Mit den geringen Möglichkeiten, die wir hier trotz Profiverein haben, ist das, was wir in den letzten drei Jahren erreicht haben, sensationell. Was wir hier aufgebaut haben, ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und nicht auf kurzfristig erkauften Erfolg. Wir freuen uns jetzt auf die Bezirksliga. Und wir werden auch für die höhere Liga einen richtig guten Kader auf die Beine stellen“, sagte der sportliche Leiter Stefan Puczynski zufrieden.
Dabei erwies sich Poll am Sonntag von Beginn an als unangenehmer Gegner. Die Elf von Trainer Manu Schmidt war keinesfalls gewillt, es den Hausherren leicht zu machen. Im Gegenteil. Schon nach acht Minuten musste Fortuna-Keeper Ramazan Sert einen Schuss von Carlos Garcia Montoya parieren. Der Tabellenführer der Kreisliga A brauchte bis zur 36. Minute für die erste echte Chance. Einen feinen Pass von Kosta Sakkos in die Tiefe erlief Nunzio Vella, der Stürmer scheiterte aber freistehend am gut haltenden Poller Schlussmann Marco Gibson. Zwei Minuten später zielte Florian Gebel knapp am langen Pfosten vorbei. Die letzte Viertelstunde der ersten Hälfte gehörte klar der Fortuna. Und so traf eine Minute vor der Pause Kadir Umar nach starker Vorarbeit von Mehmet Tuhan über den linken Flügel zum 1:0.
Doch auch nach dem Wechsel blieb Poll gefährlich. Dominik Müller passte zu Marc Waldoff und dieser prüfte erneut Sert mit einem Schuss in die kurze Ecke (46.). Aber auch auf der Gegenseite stand der Pfosten dem 2:0 der Fortuna nach einem Schuss von Umar im Weg (49.). Das Spiel wogte hin und her. Der Poller Müller schoss aus aussichtsreicher Position drüber (55.). Zehn Minuten vor dem Ende brachen dann alle Dämme bei den Südstädtern. Nach einem unwiderstehlichen Solo von Tuhan über links erhöhte Vella auf 2:0. Der Jubel war riesengroß. Drei Minuten später zielte Markus Krein für Poll mit einem Hackentrick aus fünf Metern knapp am langen Pfosten vorbei. Fünf Minuten vor dem Ende traf Vella mit seinem neunten Treffer in den letzten vier Spielen zum 3:0 nach Zuspiel des eingewechselten Christoph Schnieder. Das Unmögliche war möglich gemacht worden und die Fortuna-Spieler feierten noch bis weit nach Einbruch der Dunkelheit den zweiten Aufstieg in Folge.
