Trotz totaler Dominanz kurzzeitig gezittert
Über eine Stunde lang sahen die Zuschauer am Sonntag in Overath auf dem Kunstrasenplatz Einbahnstraßenfußball und eine U 23 der Fortuna die den Hausherren vor allem spielerisch turmhoch überlegen war. Am Ende fiel die Niederlage für den Heiligenhauser SV mit 1:2 schmeichelhaft aus. In den letzten Minuten inklusive Nachspielzeit konnten die Gastgeber sogar kurzzeitig an der Überraschung schnuppern gegen den Tabellenzweiten der Bezirksliga 1 nach einem Elfmeter und einer Gelb-Roten Karte. Unterm Strich gab es aber keine zwei Meinungen über den verdienten Sieg der Südstädter. „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel absolut dominiert. Mit kurzen Ballstafetten sind wir immer wieder in die gefährlichen Räume vorgedrungen. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet und den Gegner zu keiner richtigen Chance kommen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir zunächst da weiter gemacht, wo wir aufgehört hatten. Der Gegner hatte gar keinen Zugriff auf das Spiel. Wir müssen das Spiel bis zur 80. Minute klar unter Dach und Fach haben. Dann kriegen wir in der 88. Minute den Elfmeter gegen uns und dann wurde es nochmal kurz hektisch. Der Ausgleich wäre aber mehr als ungerecht gewesen. Im Großen und Ganzen muss man aber mit unserer Leistung sehr zufrieden sein. Das war im Grunde ein ganz einseitiges Ding.“
Die Fortuna war vom Anpfiff weg hellwach. Die Kölner agierten aus einer Dreierkette heraus sehr souverän und gaben von Beginn an durchweg den Ton an. Bereits nach neun Minuten gingen die Gäste nach einer feinen Einzelleistung mit 1:0 in Führung. Martin Schiefer tanzte auf der linken Seite zwei, drei Heiligenhauser aus, drang in den gegnerischen Strafraum ein und düpierte Torwart Dustin Bäcker, der auf eine Hereingabe spekulierte, mit einem Schuss in die kurze Ecke. Die Fortuna hatte alles unter Kontrolle. Kuss Kunzika vergab am langen Pfosten lauernd nach einer Ecke von Cemal Kaldirim freistehend das sichere 2:0, als er den Ball mit dem Kopf nicht richtig traf (24.). Den einzigen Schuss von Heiligenhaus auf das Tor durch Berkan Kesimoglu nach Flanke von Raul Liesendahl parierte Zicos Resvanis mühelos (33.).
Auch im zweiten Spielabschnitt gestaltete sich die Angelegenheit zunächst sehr einseitig. Serhat Koruk trat einen Freistoß aus 25 Metern fulminant zum 2:0 in den Winkel (52.). Heiligenhaus kam aber nun wenigstens auch mal ein wenig mehr zur Entfaltung. Nach 64 Minuten trat Resvanis nach einer Rückgabe von Kunzika über den Ball, die Kugel trudelte aber langsam am Pfosten vorbei. Vier Minuten später entschärfte der Fortuna-Keeper einen Schuss von Linus Werner. Drei Minuten danach schoss Werner aus aussichtsreicher Position am Elfmeterpunkt deutlich drüber. Die Vorentscheidung hatte Koruk auf dem Fuß. Aber Fortunas Torjäger scheiterte nach feinem Pass von Kaldirim allein vor Bäcker (82.). Die Kölner versäumten es, den Vorsprung auszubauen und strapazierten damit zumindest nochmal die Nerven der Trainer. Zwei Minuten vor dem Ende drang Heiligenhaus Kapitän Alexander Röger in den Strafraum ein, Markus Stifels Abwehraktion wurde von Schiedsrichter Ahmet Kara-Ali mit Gelb bestraft und als Elfmeter bewertet, den David Odenthal eiskalt zum 1:2 verwandelte. Kurze Zeit später wollte sich Stifel schützend vor seinen Torhüter stellen, die anschließende Rangelei mit einem Spieler des Gegners wertete der Referee erneut als gelbwürdig und so sah Fortunas Kapitän innerhalb von drei Minuten zweimal den gelben Karton (90+1). In Unterzahl brachten die Kölner den Erfolg über die Runden.
