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Stojanovic schießt die Südstädter an die Spitze

Von Stefan Kleefisch

Das war hochdramatisch. In einem Herzschlagfinale hat die zweite Mannschaft der Fortuna am Sonntag mit der letzten Aktion des Spieles die Tabellenspitze der Kreisliga A erobert. Mit dem Schlusspfiff erzielte Marko Stojanovic den 2:1-Siegtreffer für die Elf von Trainer Andre Otten auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark gegen ein wacker kämpfendes Team aus Rheinkassel-Langel. Der Jubel war groß, und er steigerte sich später nochmal in der Kabine, als die Südstädter von der Niederlage des Dritten Poll (1:2 gegen Mülheim-Nord) und dem Unentschieden des bisherigen Ersten Hohenlind (1:1 bei Bergfried Leverkusen) erfuhren.„Ich bin heute wieder um fünf Jahre gealtert. In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel niemals noch gewonnen. Deshalb muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Nach dem 1:1 durch einen dummen Elfmeter sind wir zurückgekommen. Das war heute unser bisher schlechtestes Spiel in der Rückrunde. Christian Hecht, ist für mich vielleicht der beste Stürmer der Liga, er hat uns die ganze Zeit unter Druck gesetzt und viel geackert. Wir haben es nicht hinbekommen, ihn zuzusetzen. Und vorne haben wir nicht den entscheidenden Pass zum 2:0 geschafft. Und so haben wir gezittert. Das Ergebnis war sehr wichtig für uns. Rheinkassel war für mich bisher die beste Mannschaft, die hier war. Wir hatten Probleme, sag ich nur“, war die Erleichterung bei Andre Otten spürbar.

Dabei begann für die Hausherren alles wie auf dem Reißbrett entworfen. Otten setzte sich nach drei Minuten auf dem rechten Flügel durch, brachte den Ball nach innen, wo ihn Florian Gebel mit einem Halbvolley-Schuss aus acht Metern zum 1:0 über die Linie bugsierte. Es war der 31. Saisontreffer von Fortunas Goalgetter. Wer nun dachte, das verletzungsbedingte Fehlen von Abwehrchef Reimund Reiss würde sich bei den Gästen nachhaltig bemerkbar machen, sah sich komplett getäuscht. Rheinkassel-Langel verteidigte das eigene Tor immer wieder geschickt und vorne halfen der liebe Gott und Christian Hecht, der nach langen Bällen immer wieder seinen bulligen Körper gekonnt einsetzte und die gegnerische Abwehr in ein heilloses Durcheinander versetzte. Drei Minuten vor der Pause hatte Hecht freistehend eine Hundertprozentige, doch der Stürmer schoss den Ball über Fortunas Keeper Ramazan Sert hinweg nur um wenige Zentimeter am Pfosten vorbei.

Auch in Halbzeit zwei blieb das Bild unverändert. Fortuna fand die Lücke nicht und Hecht ging auf der anderen Seite immer wieder ab wie Schmitz Katze. In der 52. Minute knallte er die Kugel aus schwierigem Winkel ans Außennetz. In der 68. Minute musste sich dann der Torwart von Rheinkassel-Langel, Sascha Bergner, lang machen, um einen Kopfball von Gebel nach einer Ecke noch über die Latte zu lenken. Sechs Minuten später geriet ein Befreiungsschlag von Sert zu kurz und Marcel Wedemann zog sofort ab in Richtung verwaistes Tor. Aber im Rückwärtsgang konnte der Torhüter den Schuss gerade noch wegfausten. Fünf Minuten vor dem Ende dann der Schockmoment für die Fortuna. Schiedsrichter Cedric Stephan entschied auf Foulelfmeter für die Elf von Trainer Jürgen Bendriss nachdem Andre Otten seinem Gegenspieler im Strafraum den Weg versperrt hatte. Stefan Blatt verwandelte eiskalt zum 1:1. Zum ersten Mal in dieser Saison schien die beste Heimelf der Liga nach zehn Siegen und zwei Niederlagen insgesamt Remis zu spielen. Doch dann entschied ein Geniestreich von Ozan Yilmaz, der mit einem Lupfer in den Strafraum Marko Stojanovic frei spielte, die Partie. Der Angreifer ließ sich die sehr gute Chance nicht entgehen und erzielte mit dem fünften Saisontreffer das 2:1.

„Im Nachhinein muss ich sagen, ist die Niederlage für uns ganz bitter. Das Spiel war ausgeglichen. Man konnte den Tabellenunterschied heute nicht erkennen. Unser Konzept, aus einer gesicherten Defensive immer wieder Nadelstiche zu setzen, ist aufgegangen. Wenn man versucht mit der Fortuna Fußball zu spielen, und ihnen Platz lässt, weiß ich nicht, wo der Pfeil hingeht. Wir haben uns heute nicht viel vorzuwerfen. Mit ein bisschen mehr Cleverness hätten wir auch einen Punkt verdient gehabt“, war Jürgen Bendriss zurecht sehr enttäuscht über den Spielausgang.

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