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Nackenschläge in der Nachspielzeit

Von Stefan Kleefisch

Durch zwei Tore in der Nachspielzeit hat Germania Ossendorf das Spitzenspiel der Kreisliga B 2 bei Fortuna Köln gewonnen. Lange Zeit sah es nach einem leistungsgerechten 0:0-Remis aus, dann patzte die Abwehr der Gastgeber einmal und der Gegner nutzte dies durch Ludwig Wolper, den besten Mann auf dem Platz gnadenlos aus. Die Mannschaft von Trainer Stefan Puczynski hat sich nach dieser bitteren Niederlage bei elf Punkten Rückstand auf den Ersten FSV Nord aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.http://verein.fortuna-koeln.de/2012/10/nackenschlage-in-der-nachspielzeit/img_2229/

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten durchaus auch Chancen zur Führung, am Ende hatte ich trotz Unterzahl nicht mehr das Gefühl, dass Ossendorf noch ein Tor erzielen könnte. Leider haben wir uns dann in der Nachspielzeit einmal nicht clever genug angestellt“, sagte ein sichtlich niedergeschlagener Fortuna-Trainer Stefan Puczynski.

Ossendorf hatte gegen die weiter von Verletzungen gebeutelten Fortunen den besseren Start in die Partie. Im Vergleich zum 1:1 bei Rondorf musste Stefan Puczynski die verletzten Alexander Kirschbach, Marcel Rey und Timo Westendorf ersetzen, dafür kehrte wenigstens Sascha Zinken nach mehrwöchiger Pause in die Startelf zurück. Die Germania war mit dem quirligen Ludwig Wolper und dem bulligen Mehmet Daskin im Zentrum mehrfach gefährlich. Insbesondere gegen den Zehner Daskin musste der sehr gute Fortuna-Torwart Willy Kühne mehrfach eingreifen, einen Schuss fischte er dabei artistisch aus dem Winkel. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit gehörte verstärkt der Fortuna. In der 38. Minute hatte Kapitän Andre Otten Pech bei einem Pfostenschuss. Kurz vor der Pause schoss Schaip Biljali freistehend über das gegnerische Gehäuse.

Direkt nach dem Wechsel köpfte Kevin Holst am langen Pfosten stehend vorbei. Fortuna war nun konditionell und körperlich überlegen. Ossendorf versuchte es mehr mit Fernschüssen und setzte auf Konter über den immer wieder lauernden Ludwig Wolper. In Minute 70 parierte Ossendorfs Keeper Kevin Weber gerade noch so einen Schuss von Sebastian Mischker ins kurze Eck. Im Gegensatz zu den Vorwochen zeigte sich die Viererkette der Fortuna viel gefestigter, dafür klafften aber im Mittelfeld immer wieder große Lücken. Nach 53 Minuten musste auch Marco Coronado verletzt runter, ebenso wie der eingewechselte Tiago wenig später wieder raus musste. Zu allem Überfluss sah dann auch noch der routinierte Robert Moran völlig zu Recht die Gelb-Rote Karte nach einem harten Foul.

Dennoch schien alles auf ein gerechtes 0:0 hinaus zu laufen. Anstatt aber in Ruhe das Spiel aufzubauen in den letzten Sekunden, schlug Torwart Kühne den Ball überhastet nach vorne, der landete am Mittelkreis, kam postwendend zurück auf Ludwig Wolper. Die Fortuna in der Vorwärtsbewegung konnte den trickreichen Angreifer nicht stoppen. 0:1 in der 93. Minute. Ganz bitter für die Gastgeber. Das 2:0 durch Mehmet Daskin nach einem Konter ins leere Fortuna-Tor war nur noch eine Randnotiz.

Ossendorf feierte danach den Dreier wie die Meisterschaft. Allerdings leisteten sich mehrere Germania-Spieler dabei unschöne Gesten und verbale Aussetzer in Richtung der Fortuna. Allen voran der in der 90. Minute wegen Ball wegschlagen vom Feld verwiesene Markus Liebing. Völlig unnötig ist so etwas!

Fortuna: Kühne, Mischker, Coronado (53. Wilczek), Holst, Möres, Auer, Moran, Otten, Ptak, Biljali, Zinken (63. Tiago, 83. Wölpper).

Ossendorf: Weber, L. Wolper, Liebing, Löder, Demir, W. Wolper (46. Demirel), Daskin, Kurth, Hübener, Mferi (90. De Zordo), Meeßen.

Tore: 0:1 Wolper (90 + 3), 0:2 Daskin (90 + 5).

Gelb-Rote Karten: Moran (Fortuna, 77.), Liebing (Ossendorf, 90.).

SR: Saman Dizayee

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