Aktuelles

Nach 3:0-Führung noch gezittert

Von Stefan Kleefisch

Als beide Teams am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark in die Kabinen gingen, konnte kaum einer erahnen, dass aus der klaren Angelegenheit für die Hausherren noch eine Zitterpartie werden würde. Zu diesem Zeitpunkt führte die U 23 der Fortuna auch in der Höhe verdient im Spitzenspiel gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind mit 3:0. Doch nach einer Roten Karte für Torhüter Gianluca Kohn verloren die Südstädter den spielerischen Faden und kassierten noch zwei Gegentreffer.

Durch den 3:2-Erfolg verbesserte sich die Mannschaft der Trainer Andre Otten/Ersin Cavlan auf den zweiten Tabellenplatz der Bezirksliga 1, während sich die Gäste nach der Niederlage wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben.

Die Fortuna begann das erste Spiel der Rückrunde mit drei Neuzugängen. Kohn im Tor, des Weiteren wurden Nils Remagen und Cemal Kaldirim in die erste Elf berufen. Im ersten Spielabschnitt stand der Gastgeber defensiv sehr gut. Hohenlind hatte in 45 Minuten keine nennenswerte Möglichkeit. Stefan Caspari war es vorbehalten den einzigen, aber harmlosen Distanzschuss auf das gegnerische Gehäuse abzugeben (42.). Die Fortuna hingegen erzielte drei blitzsaubere Treffer. Einen schönen Pass von Cemal Kaldirim leitete Serhat Koruk auf Gianluca Pavone weiter, der mit einem feinen Schuss von rechts in die lange Ecke das frühe 1:0 markierte (9.). Durch einen Doppelschlag schien die Reserve des Drittligisten die Partie dann frühzeitig entschieden zu haben. Burak Mus schickte einen weiten Pass auf rechts zu Nils Remagen, der den Ball flach nach innen spielte. In der Mitte hatte Koruk aus fünf Metern keine Mühe den Ball zum 2:0 über die Torlinie zu schießen (40.). Sehenswert war dann die Vorarbeit von Pavone, der Koruk über links frei spielte und der Goalgetter der Fortuna verwertete die Vorlage mit einem Schuss ins lange Eck zum 3:0 (41.).

„Wir haben drei richtig schöne Tore heraus gespielt. Wir wollten bei den Chancen hoch konzentriert bleiben und diese dann auch nutzen, weil wir damit gerechnet hatten, dass wir nicht viele Möglichkeiten bekommen werden. Da muss ich meinen Jungs echt ein Kompliment machen. Beim dritten Tor dribbelt Pavone zum Beispiel super an, er wartet, bis der Mann auf ihn zukommt und legt den Ball dann raus und Serhat kann alleine aufs Tor gehen. Das war wirklich klasse“, kommentierte Andre Otten die erste Halbzeit.

Neun Minuten nach dem Wechsel bekam das Spiel dann eine überraschende Wendung. Einen halbhoch getretenen Rückpass von Kaldirim konnte Kohn nicht ordentlich verarbeiten, ein Gästespieler ging dazwischen und war auf dem Weg in Richtung leeres Tor, als ihn Kohn bei seiner Rettungsaktion mit dem Fuß zu Fall brachte. Ein berechtigter Platzverweis für eine Notbremse. Adrian Student musste raus. Severin Nießen ging ins Tor und wehrte gleich mit einer starken Parade den fälligen Elfmeter von Maurits Schön ab. Dennoch verloren die Hausherren in Unterzahl die Souveränität. Hohenlind kämpfte verbissen weiter. Nießen konnte sich in der 68. Minute ein weiteres Mal auszeichnen. Einen Schuss des freistehenden Sören Stephan lenkte der Fortuna-Keeper über die Latte.

Eine Minute später kam Hohenlind zum ersten Treffer. Nach einer Ecke, die an den ersten Pfosten getreten wurde, sprang der Ball vom Knie eines Gäste-Spielers aus kurzer Entfernung zum 3:1 ins Netz. In der 77. Minute war die Fortuna-Abwehr dann nach einem weiteren lang geschossenen Ball unsortiert und Sören Stephan traf allein gelassen zum 3:2. Der eingewechselte Nunzio Vella hatte dann das 4:2 auf dem Fuß, er scheiterte aber an Hohenlinds Torhüter Max Beckmann. „Nach der Roten Karte haben wir komplett den Faden verloren. Hohenlind setzte uns gut unter Druck. Sie haben gut gearbeitet, aber auch sehr viel mit hohen Bällen agiert. Dadurch fiel auch das zweite Tor, aber Ideen nach vorne hatten sie nicht wirklich viele. Vom Spielverlauf her freuen wir uns sehr über den Sieg, er kam aber aus meiner Sicht nicht glücklich zustande. Wir hatten die klareren Chancen. Dass Hohenlind nochmal ran kommen durfte, war unser eigenes Verschulden“, konstatierte Otten und resümierte: „Wir haben eine junge, lernbereite Truppe. Wir haben jetzt den ersten Schritt gemacht und Hohenlind auf Abstand gehalten. Nach dem Ausrutscher des 1. FC Spich sind wir jetzt Zweiter. Das ist der Platz, den wir mindestens halten wollen, das ist unser Anspruch.“

Kategorie: