Hermann trifft zweimal für Weiler zum 1:0
Von Stefan KleefischErneuter Führungswechsel in der Kreisliga A. Die zweite Mannschaft der Fortuna hatte am Sonntag auf den 6:2-Erfolg von Borussia Lindenthal-Hohenlind II gegen Rondorf nicht die passende Antwort parat. Nach zehn Siegen in Serie trennte sich die Mannschaft von Trainer Andre Otten nur mit 3:3 vom SC Weiler-Volkhoven. Dabei kamen die Gäste aus der Südstadt auf dem vom Dauerregen schwer bespielbaren Ascheplatz am Fühlinger Weg zweimal nach einem 0:2-, und einem 1:3-Rückstand zurück und retteten so zumindest noch einen Zähler für die Moral gegen den Drittletzten des Tableaus. Hohenlind liegt nun aber wieder einen Punkt vor der Fortuna. Für die Mannschaft von Krzystof Gardawski könnte das Unentschieden im Abstiegskampf letztlich zu wenig sein.„Es war das erwartet schwere Spiel. Jetzt ist uns klar, warum Hohenlind und Neubrück sich hier so schwer getan haben. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, durch das Bollwerk durchzukommen. Wir haben aber auch zu kompliziert gespielt. Zwei eklatante Fehler, die nicht passieren dürfen, führen dann zu den beiden Gegentoren zur Pause. Wir sind aber wieder gekommen. Nach dem 1:2 dachte ich, jetzt sind wir da, und dann machen wir wieder einen brutalen Fehler. Wir haben den Gegner immer wieder zum Tore schießen eingeladen. Wir sind aber auch ein zweites Mal zurückgekommen. Ich denke, die Mannschaft hat jetzt kapiert, dass man von Anfang an in so Schweinespielen hundert Prozent geben muss“, sagte Andre Otten später.
Für Ozan Yilmaz und Ersin Cavlan begannen bei der Fortuna Alexander Kirschbach und Max Auer. Gleich von Beginn an war aber zu erkennen, dass die Hausherren mit Herzblut und Leidenschaft zu Werke gehen würden. Nach einem Freistoß von der rechten Seite klärte Ramazan Sert vor dem einschussbereiten Mariusz Weiss. Beide Akteure sollten im Laufe der Partie noch eine Rolle spielen. Nach 26 Minuten ging Weiler gegen den einfallslos agierenden Primus in Führung. Kirschbach verlor den Ball in der eigenen Hälfte im Aufbau, und urplötzlich tauchte Dominik Hermann frei vor Sert auf und schloss flach in die lange Ecke zum 1:0 ab. Dies war besonders bemerkenswert, da der schnelle Angreifer zuvor bereits eine Halbzeit in der Kreisliga C beim 5:2 der Reserve gegen Roland West II gespielt hatte, und auch da das 1:0 beisteuerte.
Unmittelbar danach verletzte sich Sert bei einer Rettungsaktion schwer im Gesicht. Mit blutender, dicker Lippe sowie einem schmerzenden Kiefer hielt Fortunas Keeper noch bis zum Pausenpfiff durch, dann musste er aber ausgewechselt werden. Im Krankenhaus wurde die Lippe dann mit mehreren Stichen genäht. Fortuna wachte nun ein wenig auf. Kirschbach hatte den Ausgleich auf dem Fuß, er verzog aber freistehend (30.). Florian Gebel traf nach einer Ecke aus dem Getümmel heraus nur die Querlatte (35.). Und dann der nächste dicke Bock in der Abwehr des Tabellenführers. Nach einem langen Ball muss Garba Aliyu ins Eins-gegen-Eins-Duell mit dem flinken Hermann, dieser setzt sich durch und trifft mit dem Halbzeitpfiff zum 2:0.
Jan Bohlmann ging nun für Sert ins Tor. Und die Fortuna schöpfte nach 50 Minuten wieder Hoffnung. Eine Ecke von Kosta Sakkos köpfte Gebel in den Winkel zum 1:2. Fortuna nun spürbar am Drücker. Aber die Otten-Elf legte sich selber erneut aufs Kreuz. Auer spielte Aliyu ungeschickt an, dieser rutschte aus und Gökhan Mujdeci traf mühelos zum 3:1 (54.). Weiler schwanden immer mehr die Kräfte. Fortuna kämpfte und drängte den Gegner permanent in die eigene Hälfte zurück. Dennoch hätte Mujdeci bei einem Konter das 4:1 erzielen müssen, aber er zögerte in aussichtsreicher Position zu lange (69.). Je länger die Partie dauerte, desto einseitiger wurde sie. Eine Viertelstunde vor dem Ende sah Weiss die Gelb-Rote Karte. In der 84. Minute erzielte Marko Stojanovic in Überzahl mit einem Schuss aus 16 Metern das 2:3. Und in der Nachspielzeit wurde Mehmet Tuhan klar im gegnerischen Strafraum gefoult. Kapitän Kosta Sakkos verwandelte eiskalt in der 92. Minute zum 3:3. Mit einem fulminanten Schlussspurt rettete die Fortuna zumindest noch das Remis. Die Tabellenführung war allerdings verloren.
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