Fortuna zeigt die Schokoladenseite
Die U 23 der Fortuna hat die Reifeprüfung am Sonntag im Waldstadion mit Bravour bestanden. Verdient führten die Südstädter vor rund 200 Zuschauern zur Pause mit 1:0. Dann nutzte der 1. FC Spich einen Abwehrfehler im zweiten Spielabschnitt zum Ausgleich. Doch die Kölner knockten den direkten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga mit einem sehenswerten Treffer zum 2:1-Endstand aus. Die Mannschaft der Trainer Andre Otten/Ersin Cavlan hat nun den zweiten Platz in der Bezirksliga 1 zurückerobert.„Die Mannschaft hat auf die schlechte Leistung in der letzten Woche die richtige Antwort gegeben. So etwas kann bei unserer jungen Truppe mal vorkommen. Heute mussten wir das Ding eigentlich schon in der ersten halben Stunde entscheiden. Da können wir 3:0 führen. Danach geben wir das Spiel ein bisschen aus der Hand. Aber wenn Spich gefährlich war, dann nur über Standards. Um diese Stärke wussten wir. Sie haben viel mit langen Bällen agiert. Bis auf den Fehler, wo wir sie wieder ins Spiel bringen, hatten wir das gut im Griff. Nach dem 1:1 gab es die Trotzreaktion mit dem 2:1, dem eine Super-Aktion von Nils vorausgeht. Wir hatten heute sechs 19-Jährige, einen 22- und einen 23-Jährigen in der Startelf. Da muss man schon den Hut vor ziehen, dass die Jungs das mit dem Druck in diesem wichtigen Spiel so gut umgesetzt haben.“
Die Gäste wechselten im Gegensatz zum 2:6 in der Vorwoche zu Hause gegen DSK auf zwei Positionen. Kapitän Markus Stifel kehrte nach abgelaufener Sperre ins Abwehrzentrum zurück. Ahmet Smajli gab sein Debüt für die Fortuna in der Startelf. Und die Kölner zeigten vom Anpfiff weg ein ganz anderes Gesicht als sechs Tage zuvor. Spich kam gar nicht zur Entfaltung. Schon in der ersten Minute hatte Gianluca Pavone nach Pass von Serhat Koruk eine Hundertprozentige. Dennis Pastoors wehrte den Schuss zur Ecke ab. Erneut scheiterte Pavone nach sieben Minuten freistehend mit einem halb-volley Schuss an Pastoors. Zwei Minuten darauf gab es dann aber den Lohn für furios aufspielende Fortunen. Nach einem feinen Pass von Burak Mus tauchte Koruk frei vor Pastoors auf, er zögerte lange, guckte den Torwart aus und legte den Ball dann auf Pavone quer, der die Kugel zunächst überlegt stoppte und aus fünf Metern mühelos zum 0:1 einschoss. Die erste halbe Stunde war die Fortuna haushoch überlegen, erst danach konnte sich Spich so langsam aus der Umklammerung befreien. Pech hatte Cemal Kaldirim, der einen Freistoß geschickt über die Mauer hob, sein Schuss klatschte aber genau gegen den Pfosten (23.).
In der zweiten Halbzeit kam Spich dann aber auch zu nennenswerten Torchancen. Nach einem abgefälschten Freistoß reagierte Gianluca Kohn reaktionsschnell und klärte zur Ecke (52.). Sechs Minuten später war der Fortuna-Torhüter bei einem Schuss von Marco Greulich auf dem Posten. In der 61. Minute fiel dann der mittlerweile nicht mehr unverdiente Ausgleich. Einen langen Ball köpfte Kuss Kunzika nicht aus der Gefahrenzone, Andre Becker nutzte den groben Schnitzer des Innenverteidigers mit einem Schuss in die lange Ecke zum 1:1. „Da unterläuft Kuss den Ball klar. Das darf einem Spieler, auch wenn er jung ist, wenn er Ambitionen hat, nicht passieren“, monierte Andre Otten später. Doch die Fortuna hatte eine sehr gute Antwort darauf parat. Koruk schickte Nils Remagen auf der linken Seite steil, der Linksverteidiger gewann das Laufduell mit Aimen Gabteni und flankte den Ball beinahe auf Höhe der Torauslinie perfekt nach innen, wo Adrian Student mit einem Flugkopfball aus fünf Metern das 1:2 markierte (68.). Zehn Minuten danach hatte Koruk nach Freistoß von Kaldirim im Nachschuss eine sehr gute Gelegenheit auf 1:3 zu erhöhen, er scheiterte aber an Pastoors. Spich versuchte es in der Endphase immer wieder hoch und weit, kam zu einigen Standards, aber die Niederlage konnten die Hausherren nicht mehr abwenden.
