Ein schnelles Tor zu Beginn. Und vier Treffer in den letzten 20 Minuten. Dazwischen war viel Leerlauf und Stückwerk beim 7:0-Erfolg der U 23 der Fortuna am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz an der Handstraße. Nach dem klaren Sieg beim bereits als Absteiger feststehenden SV Bergisch Gladbach II hat für die Mannschaft der Trainer Andre Otten und Ersin Cavlan der Traum vom direkten Durchmarsch von der Kreisliga B bis in die Landesliga noch deutlicher Gestalt angenommen. Denn der direkte Verfolger Spich patzte mit einem 2:2 beim Vorletzten Altenberg. Die Südstädter benötigen nun noch vier Siege aus den letzten sechs Partien.„Das Ergebnis ist deutlich ausgefallen. Aber es war ein schwaches Spiel von uns. Wir sind zu viel mit dem Ball gelaufen, anstatt den Ball laufen zu lassen. Die Einstellung der Mannschaft war unseren treuen Fans gegenüber heute teilweise respektlos. Man sollte jeden Gegner ernst nehmen, und dieses Gefühl hatte ich nicht. Wenn die Bergisch Gladbacher in der ersten Halbzeit mehr Qualität vorne gehabt hätten, hätte es bitter werden können. Ich finde es sehr lobenswert, dass Sie trotz der null Punkte immer weiter machen. Spich hat wieder gepatzt, jetzt haben wir eine optimale Ausgangssituation. Aus den letzten sechs Spielen brauchen wir vier Siege. Dann sind wir eine Liga höher.“
Gegenüber dem 2:0 beim SV Bergheim ersetzte Serhat Koruk in der Anfangsformation Ahmet Smajli. Und der Torjäger der Bezirksliga 1 zirkelte den Ball nach Zuspiel von Martin Schiefer gleich in der zweiten Minute mit dem linken Fuß perfekt in den Winkel zum 0:1. Danach boten sich den Kölnern Torchancen beinahe im Minutentakt. Ergün Pala scheiterte aus acht Metern frei am gegnerischen Keeper Marco Bong (3.). Schiefer schoss knapp am langen Pfosten vorbei (8.). Adrian Student fand ebenfalls in Bong seinen Meister und Koruk knöpfte direkt danach knapp drüber (13.). Die Hausherren mühten sich redlich und wurden von der fahrlässig agierenden Fortuna auch dazu eingeladen, sich mehr am Spielgeschehen zu beteiligen. Wäre der SV-Kapitän Hatip Karacuban vor dem Gehäuse cleverer gewesen, hätte er durchaus in ein, zwei Szenen den Ausgleich erzielen können. Nachdem Cemal Kaldirim nach kluger Balleroberung kläglich freistehend vergab vor Bong (41.), erhöhte Ergün Pala mit Saisontor Nummer fünf dann auf 0:2 (43.). Er verwandelte aus zehn Metern den Nachschuss eines Versuches von Koruk.
Ein ordentliches Donnerwetter von Trainer Andre Otten in der Pause zeitigte zunächst keinen Erfolg. Zwar waren die Kölner defensiv nun stabiler, aber nun hatten sie auch selber fast keine Tormöglichkeiten mehr, außer einem Schuss von Gianluca Pavone, den Bong gut parierte (58.). Die beiden Joker Ahmet Smajli und Marcel Trömpert sorgten dann noch mal für ordentlichen Schwung in der Partie. Trömpert bugsierte die Kugel ohne zu zögern im Strafraum zum 0:3 in die lange Ecke (72.). Nach einem Freistoß von Kaldirim von rechts traf Smajli am langen Pfosten zum 0:4 (75.). Vier Minuten später schickte erneut Kaldirim Smajli auf die Reise, der den Torhüter klug ausguckte und in die kurze Ecke einschob zum 0:5. Die beiden letzten Tore resultieren aus jeweils einem Foulelfmeter (85., 89.). Adrian Student mit Saisontor zehn und Koruk mit Treffer Nummer 32 verwandelten beide sicher. Bergisch Gladbach hatte im zweiten Spielabschnitt nur eine echte Chance. Nach einem Freistoß von Dersan Uzuner köpfte Mehmet Nabi Acar knapp drüber (87.).