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Die erste Saisonniederlage

Von Stefan Kleefisch

Zu spät ist Fortuna II am Donnerstagabend im Spitzenspiel auf dem Ascheplatz an der Lustheider Straße aufgewacht. Am Ende gewann der SSV Vingst nach einer leidenschaftlichen Vorstellung mit 3:2 gegen den Tabellenführer der Kreisliga B 3. Während die Hausherren nun schon seit 13 Spielen in Folge unbesiegt sind, kassierte die Mannschaft des Trainerduos Maurice Hackenbroich/Andre Otten die erste Saisonniederlage.

Vom Anpfiff weg war die Abwehr der Gäste, die kurzfristig auf Alexander Kirschbach (Kniebeschwerden) verzichten mussten, nicht sattelfest. Bereits nach neun Minuten rannte Marcelo Werner mutterseelenallein auf Patrick Pelikan zu. Doch der über die gesamte Spielzeit sehr starke Torhüter der Fortuna wehrte den Schuss des Vingster ab. Aber auch die Fortuna war offensiv aktiv. Nach einem Zuspiel von Andre Otten zog Christian Groth ab, der Ball flog aber knapp am langen Pfosten vorbei (24.). Zwei Minuten später hätten die Südstädter in Führung gehen müssen. Aber Otten traf in schneller Abfolge zweimal hintereinander aus kurzer Distanz nur die Latte. Einer der zahlreichen überfallartigen Angriffe in den ersten 45 Minuten brachte dem Tabellenvierten dann die Führung. Eine Hereingabe von Werner bugsierte der heranstürmende Suheyel Najar mit Karacho in den Winkel (33.). Eine weitere Schlafmützigkeit der Fortuna-Abwehr nutzte derselbe Spieler nach Vorarbeit von Daniel Varol und Werner aus abseitsverdächtiger Position zum 2:0 (44.).

Nach der Pause setzte die Fortuna alles auf eine Karte, nahm mit Heiko Dietz einen Innenverteidiger für einen offensiven Mittelfeldspieler heraus. Und fortan ging es eigentlich nur noch in Richtung des Vingster Tores. Der eingewechselte Marco Ptak sorgte für frischen Wind. Vier Minuten nach dem Wechsel traf er aus linker Position den Außenpfosten. Nach 59 Minuten legte Ptak den Ball von außen zurück auf Florian Gebel und Fortunas Top-Torjäger erzielte mit einem Flachschuss aus 16 Metern ins lange Eck sein 17. Saisontor zum 1:2. Nun ging endgültig ein Ruck durch das Team des Primus. Nur drei Minuten später folgte aber die eiskalte Dusche. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe des SSV landete der Ball im gegnerischen Strafraum bei Werner, der setzte sich geschickt gegen Garba Aliyu durch und traf zum 1:3 ins lange Eck.

Fortuna steckte nicht auf. Nach einer Ecke von Ptak köpfte Christian Groth (Foto) am kurzen Pfosten lauernd das 2:3 (73.). Einen Schuss von Gebel fischte Sascha Sezer aus dem Winkel (78.). Turbulent wurde es in der Schlussminute. Ptak spielte den Ball nach innen, Groth zog aus acht Metern ab und ein Vingster Spieler wehrte den Ball auf der eigenen Torlinie mit der Hand ab. Doch Schiedsrichter Mert Yücelen übersah dies. Kurze Zeit später stellte er den eingewechselten Deniz Varol nach einem harten Tritt von hinten in die Achillessehne von Ptak mit Rot vom Platz. Und dann war auch Ende. Ein kampfstarkes Vingst 05 bejubelte den überraschenden Dreier, der in der zweiten Halbzeit mit viel Glück verteidigt worden war.

„Alles in allem sind wir natürlich riesig enttäuscht über diese Niederlage. Wir haben den Gegner in der Abwehr immer wieder dazu eingeladen, uns mit langen Bällen unter Druck zu setzen, Da standen wir nicht gut. Quasi aus dem Nichts haben wir immer wieder die Gegentore kassiert. In der zweiten Halbzeit waren wir mit Sicherheit die wesentlich bessere Mannschaft, kriegen aber zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt das 1:3. Kompliment an die Truppe von Hansi Engelhardt, was er in den letzten Monaten hier aufgebaut hat, ist beachtlich. Das ganze Auftreten der Vingster ist sehr sachlich und bodenständig. Von ihnen hört man auch nichts Negatives, ganz im Gegensatz zu anderen Teams, die mit uns oben stehen. Wir haben jetzt ein Heimspiel gegen Kalk und da werden wir uns aus dem Loch wieder rausschießen“, erklärte Stefan Puczynski, der sportliche Leiter der zweiten Mannschaft.

Fortuna II: Pelikan, Vizzini, Dietz (46. Ptak), Aliyu, Grummert, Sakkos, Otten, Umar, Groth, Gebel, Mc Cormick (80. Hackenbroich).

Tore: 1:0 Najar (33.), 2:0 Najar (44.), 2:1 Gebel (59.), 3:1 Werner (62.), 3:2 Groth (73.).

Rote Karte: Deniz Varol (Vingst/90.) wegen übermäßiger Härte.

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