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Der Verlust von „Flocke" wiegt schwer für Fortuna II

Von Stefan Kleefisch

Vor dem letzten Meisterschaftsspiel am Sonntag in Flittard verabschiedete sich Florian Gebel offiziell von seinen Mitspielern in der Kabine. Mit 32 Treffern hatte der Torschützenkönig der Kreisliga A einen gehörigen Anteil am Aufstieg der Reserve des Drittligisten in die Bezirksliga. Nicht nur der sportliche Leiter Stefan Puczynski empfindet Wehmut angesichts des Wechsels von „Flocke“ zum künftigen Liga-Konkurrenten SV Westhoven-Ensen: „Seinen Weggang bedauere ich sehr. Ich habe ihn als Freund gewonnen und schätze ihn auch als Fußballer. Vor allem menschlich ist das für Fortuna ein herber Verlust.“ Im Interview spricht Gebel unter anderem über seine Beweggründe und was ihm von den zweieinhalb Jahren in der Südstadt am besten in Erinnerung bleiben wird.

Florian Gebel, ihr Wechsel von Fortuna II zum künftigen Liga-Konkurrenten Westhoven-Ensen kommt für viele überraschend. Warum haben Sie sich dazu entschlossen?

Man sagt ja eigentlich, wenn es am schönsten ist, sollte man gehen! Wenn ich danach gehen würde, hätte ich schon viel früher gehen müssen, weil es so viele schöne Momente bei der Fortuna gegeben hat. Es ist eine rein sportliche Entscheidung, die ich für mich getroffen habe und über die ich mich in mehreren Gesprächen mit meinem Trainer und Freund Andre Otten unterhalten habe und er kann es zu hundert Prozent verstehen.

Was bleibt hängen bei Ihnen von den letzten 2 1/2 Jahren in der Südstadt?

Es gibt fast nichts, was nicht hängen bleibt. Fortuna Köln ist ein Verein mit sehr viel Tradition, sehr viel Herz und unglaublich geilen Fans, die nicht nur die Profis unterstützen sondern auch uns Woche für Woche tatkräftig unterstützt haben, mit allem was dazu gehört. Selbst als es in der Hinrunde mal nicht so gut lief, auf die Fans konnte man sich immer verlassen. Die sportlich schönsten Momente waren für mich ganz klar die beiden Aufstiege, sowas vergisst man nicht. Ein unvergessliches Erlebnis war die Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln in diesem Jahr, welche ich durch unseren 2. Vorsitzenden Hanns-Jörg Westendorf erleben durfte, weil er meinte, er müsste mit mir eine Wette eingehen. Ich wette nur, wenn ich weiß, dass ich das Ding zu hundert Prozent gewinne. An dieser Stelle auch nochmal einen lieben Gruß an HJW: Wette nie wieder mit mir, du verlierst sowieso!

Fällt es Ihnen schwer so eine erfolgreiche Mannschaft freiwillig zu verlassen?

Es fällt mir sehr, sehr schwer diese Mannschaft, die ganzen Leute drum herum und den Verein freiwillig zu verlassen, aber ich bin ja nicht aus der Welt und es wird ein baldiges Wiedersehen auf dem Fußballplatz und anschließend bei dem ein oder anderen Kaltgetränk geben.

Sie waren ja auch der Publikumsliebling...

Die Fans haben mir versprochen, dass Sie mich bei einem Spiel meines neuen Vereins besuchen werden, als Dank für das geleistete. Darüber würde ich mich riesig freuen, weil die Leute echt der absolute Hammer sind. Ich habe nach dem letzten Spiel SMS bekommen wie traurig die sind, dass ich gehe und sie haben sich bedankt bei mir.

Was denken Sie, erwartet Sie in Westhoven?

Ich hoffe, dass ich bei Westhoven so aufgenommen werde wie bei der Fortuna, aber da mache ich mir wenig Sorgen, weil ich da auf alte Freunde treffe, auf die ich mich sehr freue.

Warum ausgerechnet Westhoven-Ensen?

Westhoven hat die letzten zwei Jahre schon bei mir angefragt. Jetzt ist einfach die Zeit gekommen, mit vielen alten Freunden und dem neuen Trainer Thorsten Röhl, den ich schon als Co-Trainer in Deutz hatte und privat seit vielen Jahre kenne, einen Neuanfang zu wagen. Wir wollen versuchen, die Liga ein bisschen zu ärgern und vor allem gegen Fortuna sechs Punkte zu holen.

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