Am Dienstagabend ging es für unsere U 17 I zum Auswärtsspiel zur SG Essen-Schönebeck. Die SG als Tabellenletzter und bisher noch ohne Punktgewinn, sollte der mutmaßlich einfachste Gegner in den noch ausstehenden Ligabegegnungen sein. Mit dem Anpfiff der Partie schien sich diese Hypothese zu bestätigen, denn der Gegner wurde sofort unter Druck gesetzt. Ein Distanzschuss in der zweiten Spielminute konnte die Essener Torhüterin gerade noch abfangen. Es läuft gut an, sowohl der Gedanke aller Aktiven und der mitgereisten Fans. In dieser Anfangsphase machte sich offensichtlich auch unsere Defensivabteilung keine großen Sorgen über den Verlauf und das Ergebnis dieses Spiels, denn wie sonst sollte man erklären, dass eine eigentlich harmlose Situation zum Ballverlust in der Innenverteidigung führte und eine Essener Stürmerin in der 4.Minute frei vor Sinem Simsek auftauchte um zum 1:0 einzunetzen.
Als nur 120 Sekunden später eine Abwehrspielerin der SG Essen-Schönebeck im Strafraum die Hand zur Hilfe nahm und Julia Rick den berechtigten Elfmeter sicher zum 1:1 verwandelte, schien man wieder auf Kurs zu sein. Doch zusehend erspielte sich der Gegner einen Feldvorteil, unsere Elf spielte verunsichert, Pässe kamen nicht mehr an, ein ums andere Mal ließ man sich von den mit durchweg 95`er Mädchen spielenden Gastgebern überlaufen. Beispielhaft für unser, zu diesem Zeitpunkt desolates Spiel, steht die 23.Minute, als man auf der rechten Angriffsseite leichtfertig einen Ball in der Vorwärtsbewegung verliert, dem folgenden Angriff des Gegners halbherzig begegnet, um bei der nachfolgenden Flanke, trotz Überzahl, die Essenerinnen kollektiv nicht am Torschuss zur gerechten 2:1 Führung hinderte. So ging man mit einem Rückstand in die Halbzeitpause. Diese war gefüllt mit einer lautstarken Ansprache des Trainers, aber wohl auch mit der Einsicht der Spielerinnen, dass man sich in diesem Spiel nicht weiter vorführen lassen möchte und über den Kampf zurück ins Spiel finden wollte.
Spielerisch war auch die zweite Hälfte kaum besser als die Erste, aber man nahm nun den Kampf auf, glich sich der zeitweise harten Gangart des Gegners an und kam in der Folge zu einigen Tormöglichkeiten. Den Ausgleich hatte Julia Rick bereits in der 49.Minute auf dem Fuß, als sie freistehend aus ca. 16 m den Ball nur knapp über die Querlatte schob. In der 78 Minute nahm dieses Ligaspiel einen für Essen dramatischen Verlauf, als sich auf der rechten Seite die inzwischen eingewechselte Svenja Szafranski durchsetzte und ihr Schuss in den Strafraum erneut von einer gegnerischen Abwehrspielerin mit der Hand berührt wurde. Der Pfiff des Schiedsrichters, empörte naturgemäß die Spielerinnen, den Trainer und die Fans der SG Essen Schönebeck, die diese Tatsachenentscheidung nicht hinnehmen wollten. Unnötige lautstarke Diskussionen folgten, bis unsere Spielführerin unter dem Pfeifkonzert der Essener Fans sich den Ball auf den Elfmeterpunkt legte. Kaltschnäuzig und nervenstark verwandelte Julia Rick in dieser hitzigen Atmosphäre ihren zweiten Elfer zum verdienten Ausgleich, „Respekt Julia“. Nach dem bisherigen Verlauf des Spiels wäre man auf Seiten der Fortuna jetzt sicherlich mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen. Doch diesmal wollte es die Glücksgöttin (FORTUNA) anders. Die 2. Minute der Nachspielzeit läuft, eine der letzten Möglichkeiten beschert den Südstätterinnen einen Eckball. Stella Schmitter bringt den Ball mit viel Gefühl in den Fünfmeterraum wo Adina Wieland zum Kopfball hochsteigt und den Ball im Netz des Gegners zum 2:3 unterbringen kann. Kurze Zeit später der Schlusspfiff, mit Freude auf der einen,- und Frust auf der anderen Seite.
Fazit: Nicht gut gespielt, aber bis zum Ende gekämpft und 3 Punkte gewonnen und so den Anschluss an die obere Tabellenregion gehalten und das gegen eine junge Essener Mannschaft die besser spielte als der momentane Tabellenplatz aussagt. Auch solche Spiele bringen Erfahrung und jede Spielerin ein Stückchen weiter im fußballerischen Reifeprozess.
Fortuna: Sinem Simsek, - Jennifer Stuhr, Theresa Garsztecki, Christina Franke, Adina Wieland, - Luzie Schwarz (41. Charlotte Vielz), Valerie von Zahn (56. Svenja Szafranski), Stella Schmitter, Julia Rick, - Carolin Simon, Maria Bienentreu (63. Melissa Yasar)
