Aktuelles

Südstadtmädels weiter auf Kurs – Derbygegner Rheinsüd tief in der Krise

Von Achim Stuhr

Noch lange nach Abpfiff saßen die Spielerinnen vom FC Rheinsüd mit ihrem Trainer Markus Mohn im Kreis auf dem Kunstrasenplatz in Rodenkirchen. Es gab scheinbar Redebedarf. Mit 0-9 unterlag der Vorjahresdritte unseren Fortuna-Mädels und damit waren sie ergebnistechnisch noch gut bedient. Durch viele Abgänge ist die in den letzten Jahren so erfolgreiche Mannschaft aus dem tiefen Kölner Süden nicht mehr wiederzuerkennen. Das ist, trotz aller Konkurrenz, sehr schade und kann, wenn man nicht aufpasst, ganz schnell jedes Team treffen.

Das Spiel an sich ist schnell erzählt. Nach kurzem Abtasten drängte die Fortuna die Gastgeberinnen tief in die eigene Hälfte, ließ aber viele klare und halbklare Torchancen ungenutzt. Rheinsüd versucht vor allem, ihre sehr schnelle Mittelstürmerin mit langen Bällen in Szene zu setzen. Das gelang auch ein paar Mal, zum Glück passierte aber nicht Zählbares.

Julika brach dann in Minute 16 endlich den Bann mit einem herrlichen 20-Meter Schuss genau in den Winkel. Wo ist die Kamera für die Sportschau, wenn man sie mal braucht…?!
Keine fünf Minuten später erhöhte Rhea, heute fachfremd im Sturmzentrum positioniert, auf 2:0 und Greta, ebenfalls mit einem herrlichen Fernschuss in den Torwinkel, stellte den Pausenstand her.

Wieder einmal stand die mangelhafte Chancenverwertung im Mittelpunkt der Halbzeitanalyse. Aber auch die Leichtigkeit, wie sich die Viererkette durch lange Bälle verunsichern ließ.

Der zweite Durchgang begann dann mit Tempofußball. Waren in der ersten Hälfte noch alle Fortuna-Mädels etwas gemütlicher unterwegs, ging es nun zackig und mit schönem Kombinationsspiel nach vorne. Liora (42.+ 51.), Lina (45.) und Rhea (46.+ 56.) sorgten schnell für den endgültigen Rheinsüd-KO. Danach bekamen alle Wechselspielerinnen, wie auch zum Ende der ersten Hälfte, endlich mal längere Einsatzzeiten, was sich aber auch gleich im nachlassenden Druck nach vorne bemerkbar machte. Najada stellte dann in Minute 70, mit sehenswertem Schlenzer in den Winkel, den Endstand her.

„Vom Spiel meiner Mannschaft bin ich heute nicht so begeistert, mir hat das finale Zusammenspiel, das Auge für die Mitspielerinnen, gefehlt. Leider ist das oft so, wenn das Team der Meinung ist, das Spiel quasi schon gewonnen zu haben, bevor es wirklich soweit ist. Daran müssen wir noch arbeiten und diese Spiele dann auch als Gelegenheit zu nutzen, bspw. unser Passspiel zu verfeinern. Das können wir im Training auf dem holprigen Aschen- oder im Sommer dem kleinen, engen Naturrasenplatz eher schlecht. Mir tun die Mädels von Rheinsüd etwas leid, da sie nun die Suppe auslöffeln müssen, die sie gar nicht gekocht haben. Auch wenn ich auf den Verein Rheinsüd noch immer etwas sauer bin, da sie unsere Neuzugänge im letzten Sommer aufgrund von Querelen im Jungsbereich sperren ließen. Aber trotzdem ist Rheinsüd einer der aktivsten, größten, erfolgreichsten und wichtigsten Mädchenfußballanbieter im Kölner Raum. Bleibt zu hoffen, dass auch die älteren Jahrgänge wieder in die Spur kommen.“

Die Fortuna festigt mit diesem Erfolg Platz Drei in der Mittelrheinliga und hat nun noch drei eher schwierigere Spiele vor sich. Am kommenden Samstag (18:30) kommt es im heimischen Jean-Löring-Sportpark zum Derby mit Olympia. Das Hinspiel konnten die Südstädterinnen mit 4:2 für sich entscheiden und hoffen nun auf einen weiteren Dreier. „Olympia ist aber immer ein schwieriger Gegner. Durch die Nähe der Vereine und den Umstand, dass sich die Mädels untereinander kennen, sind in diesen Begegnungen auch alle immer sehr motiviert.“

Und dann kommt noch Spitzenreiter Alemannia Aachen am Pfingstsamstag (18:30) zu Besuch bevor in Bergisch-Gladbach (3.6., 11:00) die Mittelrheinliga-Saison zu Ende geht.

Für Fortuna spielten: Aliya (Tor), Rhea, Julia, Maya, Julika, Manuela, Najada, Frieda, Amelia, Lina, Lena, Greta L., Liora, Mira, Lea und Sophie. Schön war auch, dass neben einigen Eltern auch Nicola, Caro, Thomas und Marcel zum supporten vor Ort waren.

Thomas Schultheis

Kategorien: