Fortuna Frauen gelingt historischer Einzug ins DFB-Pokal Achtelfinale
Rasenausbesserungsarbeiten und die damit verbundene Platzsperre im Südstadion zwangen die Südstädterinnen im Vorfeld, ihr Heimspiel nach Chorweiler zu verlegen. Den ca. 200 Zuschauenden auf der Anlage wurde vom Anpfiff weg von beiden Teams ein hochklassiger Pokalfight geboten.
Den Gästen und Favoritinnen aus Mittelfranken gelang durch eine starke Einzelaktion mit einem schönen Abschluss in der siebten Spielminute die frühe Führung. Fortuna ließ sich durch den frühen Rückschlag aber nicht aus dem Konzept bringen, versuchte immer wieder über die Außen durchzubrechen oder die schnellen Spitzen in Szene zu setzen.
Erste Torschüsse durch Fabienne Meder und Vivien Schwing konnte die Keeperin der Gäste aber souverän parieren.
In der 21. Spielminute suchte Schwing ihre Sturmpartnerin Svenja Streller, diese verpasste die tolle Vorlage in der Mitte denkbar knapp. Keine Viertelstunde später führte diese Kombination dann aber zum mittlerweile auch verdienten Ausgleich. Vivien Schwing setzte sich mit hohem Tempo auf der linken Seite durch, legte im richtigen Moment zurück in die Mitte, wo Svenja Streller keine Mühe hatte, die Kugel im Tor zu versenken.
Zwei weitere Torchancen, jeweils eine auf jeder Seite, konnten von den starken Torfrauen verhindert werden und und so ging es mit dem leistungsgerechten 1:1 zur Halbzeitpause in die Kabinen.
Mit Wiederanpfiff übernahm die Fortuna mehr und mehr die Spielkontrolle und konnte sich in der 48. Minute für den immensen Aufwand belohnen. Eine von Annika Boden toll hereingebrachte Freistoßflanke verwandelte Svenja Streller mit dem Kopf präzise und sehenswert zum 2:1. Das Spiel komplett gedreht, und das zu diesem Zeitpunkt auch verdient.
Fünf Minuten später verpasste Schwing eine weitere Hereingabe von Boden knapp.
Fortuna dominierte in dieser Phase vor allem das Mittelfeld, Fabienne Meder, Anna Grassinger und Paula Petri nahmen jeden Zweikampf an und entschieden diese in den meisten Situationen für sich. In der Abwehr klärten Theresa Garsztecki, Anne Hahn und Sophie Trepohl im Verbund alle Angriffsbemühungen der Weinbergerinnen, bevor es für das Tor von Hanna de Haan richtig gefährlich werden konnte. Die Außen Juliana Höfer und Annika Boden machten das Spiel immer wieder schnell und sorgten dafür, dass das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagert wurde und die Zielspielerinnen Streller und Schwing in Kontersituationen geschickt werden konnten.
In der 64. ersetzte Amelie Wortberg die fleißige Juliana Höfer und brachte auf der rechten Seite noch einmal Frische und Schwung in die Partie. Fortuna hatte volle Kontrolle über das Spiel, aber das knappe Ergebnis ließ die Zuschauenden weiter zittern und mitfiebern. Einige Spielunterbrechungen aufgrund von Verletzungen bremsten den Spielfluss ein wenig, dies kam den Südstädterinnen aber zeitweise entgegen.
Vivien Schwing konnte in der 85. Spielminute nicht genug Druck hinter einen Kopfball bringen, so ging es in die nervenaufreibende Schlussphase.
In dieser ersetzte Selma Fohrer noch die Doppeltorschützin Streller.
In der 90. Minute dann die Erlösung: nach einer weiteren tollen Flanke von Annika Boden wuchtete Vivien Schwing den Ball unhaltbar ins lange Eck und sorgte für Begeisterungsstürme auf und neben dem Platz. Mit einem weiteren Wechsel - Kathrin Wojtasik kam für Paula Petri – nahm das Trainerteam noch ein paar Sekunden von der Uhr, kurze Zeit später ertönte der Schlusspfiff.
Mit einer tollen Teamleistung gelang den Frauen des SC Fortuna Köln die vollkommen verdiente Überraschung und der Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals, welcher im Vereinsheim gemeinsam mit den Fans gebührend gefeiert wurde.
Die Runde der besten 16 Teams wird am 16. September ausgelost und am Wochenende vom 22.-24. November ausgetragen.
Text: Silke Stegemann, Jan Reuter
Foto:Marcel Rohlfing
