Zulassung für Fortuna ohne Auflagen: Samstag kommt Schalke 04
Dass die Vorstellung im Grenzlandstadion am vergangenen Samstag kein Ruhmesblatt war, das räumte auch der Trainer freimütig ein. Aus diesem Grunde konnte er auch den Unmut des einen oder anderen Fans nach Schlusspfiff durchaus verstehen. Wenngleich auch hier der Ton die Musik macht. „Man sieht immer den Abschluss beziehungsweise das Ergebnis. Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen. Das vergisst man dann ein bisschen. Aufgrund der vielen Ballverluste haben wir den Faden verloren. Da hat man gesehen, dass es dem einen oder anderen schwergefallen ist, die Positivität zu behalten. Beim 0:1 patzen wir auf der linken Seite und kassieren das Tor nach einer Umschaltaktion. Der Gegner hatte in den letzten Wochen eine hohe Qualität. Sie lassen wenig zu und stehen stabil. Letztlich war es sicher keine Top-Performance von uns. Das müssen wir uns ankreiden. Die Fans haben nach dem Abpfiff berechtigterweise Kritik geübt“, sagte Matthias Mink.
Der Fußballlehrer der Fortuna hatte erneut den 20 Jahre alten Lennart Winkler ins Tor gestellt. Und auch Younes Derbali (21) kam zu seinem neunten Regionalliga-Einsatz in Folge. Mit Joel Vieting (20) und Tim Brdaric (23) wurden zwei weitere Youngster eingewechselt, die in dieser Saison alle schon über einen längeren Zeitraum zum Stamm der U23 gehörten. „Das ist der Weg den wir gehen wollen und müssen. Dieses Produkt U23 und die Spielpraxis dort ist für die Jungs leistungsfördernd. Das bringt sie in eine gute Position. Für uns gilt es, das weiter zu beobachten und die Jungs in der Regionalliga-Mannschaft auch mal dauerhaft auf den Platz zu kriegen“, sagt Matthias Mink.
Nun kommt es also zum Duell des Vierten mit dem Fünften. Das Problem der Knappenschmiede lag zuletzt nicht auf dem Platz. Da läuft es die letzten Wochen rund. Die U23 des FC Schalke hat sich nämlich kein Beispiel an den Profis genommen, sie spielt eine sehr gute Saison. Von den letzten sieben Spielen wurden fünf gewonnen, zweimal gab es ein Remis. Beim 1:1 gegen Oberhausen kassierten die Schalker den Ausgleich erst in der 89. Minute. Und gegen Düsseldorf II verspielten sie eine 2:0-Führung.
Allerdings stieg der Elf von Trainer Jakob Fimpel zuletzt der Westdeutsche Fußball-Verband im wahrsten Sinne des Wortes aufs Dach. Denn die Zulassungskriterien für die kommende Saison wurden angepasst. Und urplötzlich erfüllte das legendäre Parkstadion diese nicht mehr. Zwar ist die Mindestkapazität von 2.500 Zuschauern, darunter 800 Plätze für Gästefans, gegeben. Allerdings fehlten 150 überdachte Sitzplätze. Doch S04 handelte kurzerhand. Der Startplatz für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West ist nicht gefährdet. Nach Saisonende stellt der Verein zwei Sitzplatz-Container in der Nordkurve, diese haben eine Kapazität von 75 überdachten Sitzplätzen.
Die ersten Personalien haben sich auch schon geklärt bei den Gelsenkirchenern. Mit Pierre-Michel Lasogga, Julius Paris, Yannick Tonye und Felix Allgaier haben vier Spieler ihre Verträge verlängert. Mit Seok-ju Hong gibt es auch den ersten Neuzugang. Der 20 Jahre alte Mittelstürmer bestritt in den letzten drei Spielzeiten 51 Drittliga-Partien für Viktoria Köln. Dem 1,87 Meter großen Südkoreaner gelangen dabei vier Tore und vier Vorlagen.
Im Heimspiel der Fortuna gegen Schalke dürften bis dahin vor allem Nelson Amadin und Kelsey Meisel Torgefahr ausstrahlen. Der 23 Jahre alte Niederländer Amadin ist mit zwölf Toren und drei Vorlagen der Topscorer. Im Übrigen ist er der Cousin von Joshua Zirkzee (FC Bologna). In bestechender Form ist der 19-jährige Meisel, der im Sommer aus der U19 hochgerückt ist. In den letzten sieben Spielen erzielte er seine bislang sechs Tore. Fehlen wird gegen die Fortuna Malik Talabidi. Der Innenverteidiger sah zuletzt die Rote Karte.
„Von der Systematik ist es unterschiedlich. Schalke spielt über weite Teile der Saison einen guten Ballbesitzfußball. Da werden sie uns in der einen oder anderen Situation mehr fordern. Auch die individuelle Qualität des Gegners ist sicher wieder eine Herausforderung für uns. Das ist irgendwo vergleichbar mit den Gladbachern“, sagt Matthias Mink über den nächsten Kontrahenten.
