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Verfolger unter sich: Fortuna und Bocholt streben beide Platz zwei an

Von Stefan Kleefisch
Angelo Langer, Leon Demaj und Stipe Batarilo bejubeln den Treffer der Fortuna zum 2:0 bei RW Ahlen.

Tabellendritter gegen -Vierter, die zweitbeste Heimmannschaft der Regionalliga West gegen die beste Abwehr. Oder anders ausgedrückt der S.C. Fortuna Köln gegen den 1. FC Bocholt. Am Samstag (14 Uhr) erwartet die Zuschauer im Südstadion ein sportliches Highlight mit der entsprechenden Brisanz. Zwar ging beiden Teams im Duell mit dem designierten Aufsteiger Aachen im Laufe der Saison die Puste aus, dennoch spielen beide Mannschaften eine hervorragende Saison, und beide wollen die selbige mit guten Ergebnissen zu einem großartigen Abschluss bringen. Am besten auf Rang zwei.

Für den Herbstmeister der Regionalliga West brachten Frühling und Sommer sportlich stürmische Zeiten. Ebenso wie bei der Fortuna sind die Aufstiegsträume nach der Entwicklung der letzten Wochen ad acta gelegt. Lediglich neun Punkte gab es in neun Begegnungen (zwei Siege, drei Remis, vier Niederlagen) seit der Winterpause. Der über einen langen Zeitraum erste Verfolger von Alemannia Aachen liegt inzwischen 14 Zähler zurück. Erstmals seit dem neunten Spieltag ist die Elf von Trainer Dietmar Hirsch nach der 0:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf II wieder „nur“ auf Tabellenrang vier. 2024 ist bis dato nicht das Jahr des 1. FC Bocholt. 

Vor allem offensiv herrscht Ladehemmung. In sechs Partien seit dem Jahreswechsel gab es keinen eigenen Treffer. Lediglich auf Torjäger Malek Fakhro (13 Tore) war auch zuletzt Verlass. Der Mittelstürmer traf in sieben Spielen in 2024 vier Mal. Zweimal fehlte er gesperrt (Gelb und Gelb-Rot). In 28 Spielen gelangen Bocholt nur 36 Tore, nur drei Teams, allesamt aus der unteren Tabellenhälfte, trafen seltener. „Ich glaube, wenn wir nicht die beste Abwehr hätten, dann würden wir auch nicht da oben stehen. Aber das reicht dann halt nicht für mehr und nicht für ganz nach oben. Dennoch spielen wir eine überragende Saison", sagte Trainer Dietmar Hirsch. In der Tat hat Bocholt mit 26 Gegentoren sogar zwei Treffer weniger kassiert als Alemannia Aachen. 

„Krisen bergen auch immer Chancen in sich. So wird Bocholt das Spiel sicher angehen. Ich schaue aber weniger auf Bocholt und deren sportliche Situation, sondern auf unsere Situation, und die ist positiv, wir haben gerade in den Heimspielen in den letzten Wochen einen erfolgreichen Fußball gespielt, daran wollen wir anknüpfen“, sagt Matthias Mink, der auf den zuletzt gelbgesperrten Innenverteidiger Jonas Scholz wieder zurückgreifen kann. Im Tor wird wohl wie beim 2:0 in Ahlen wieder Felix Buer stehen, zumal Kapitän Andre Weis unter der Woche kurzzeitig krank war. 

Der 24 Jahre alte Buer hatte bislang vornehmlich Einsätze in der U23 in der Mittelrheinliga gehabt. „Felix ist schon länger im Verein und er hat immer gut gearbeitet. In den letzten beiden Spielzeiten mit mehreren Spielen in der U23 und zu Beginn auch in den beiden Spielen in der Regionalliga hat er seine Rolle gut ausgefüllt. Das war auch in Ahlen der Fall“, sagt der Trainer über den athletisch und fußballerisch starken Keeper. 

Mink hat auch eine klare Vorstellung, wie das Spiel am Samstag bestenfalls ablaufen sollte: „Wir wollen defensiv eine gewisse Stabilität ausstrahlen und gleichzeitig Highlights setzen. Das wird gegen Bocholt sicher nicht einfach werden, sie haben die beste Defensive im Rahmen des Ligabetriebs. Das verkennt man manchmal. Auch wenn sie im Jahr 2024 bisher nicht so erfolgreich unterwegs waren, haben sie wenige Gegentore zugelassen. Das wird ein Bestandteil des Trainings sein. Wir haben gegen Düsseldorf und Oberhausen hier zuletzt zwei Topspiele gehabt, jetzt kommt das dritte, auch das wollen wir gewinnen.“ 

Bei den Gästen haben unterdessen die Leistungsträger Marvin Lorch und der Ex-Fortune Jan Wellers verlängert. Ausgerechnet diese beiden Spieler erzielten bei der 1:2-Niederlage der Fortuna im Hinspiel auch die Treffer. Lorch spielt seit 2021 für den 1. FC Bocholt und hat mittlerweile 102 Spiele (24 Tore, 24 Vorlagen) für die Schwatten bestritten. Der vorrangig im defensiven Mittelfeld eingesetzte Wellers bringt es dort bislang auf 25 Regionalliga-Spiele (ein Tor, zwei Vorlagen). Vor dem Anpfiff gab es im Übrigen bereits ein Lob seitens des Gäste-Trainers. „Wir wollen das Spiel in Köln genießen. Wir spielen auf einem der besten Rasenplätze der Liga vor ein paar tausend Zuschauern", sagte Dietmar Hirsch.

 

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