Weit weg geht es für die Fortuna am Samstag. Ganz nah ist hingegen die Planung für die kommende Saison. Vor dem letzten Spieltag der Regionalliga West 2023/24, den die Kölner im 240 Kilometer entfernten Rödinghausen bestreiten werden, switcht Trainer Matthias Mink vor der weitesten Auswärtsfahrt zwischen sportlicher Gegenwart und Zukunft hin und her. Es gilt einen schlagkräftigen Kader zusammen zu stellen.
Dabei ist Geduld und Ausdauer gefragt. Bereits im Vorjahr konnten Stammkräfte wie Dominik Ernst, Danny Breitfelder, Henri Matter, Joshua Eze oder Justin Steinkötter erst auf der Zielgeraden der Vorbereitung verpflichtet werden. „Das wird wie so häufig in jüngster Vergangenheit auch dieses Mal der Fall sein. Das ist die Situation bei Fortuna Köln, aber insgesamt herrscht diese auch bei vielen anderen Vereinen in der Regionalliga. Der Aufgabe stellen wir uns, das Ziel ist es, in der kommenden Transferperiode das Maximale herauszuholen. Wichtig ist, dass wir im Kader mit einem gewissen Grundstock und Bewusstsein in die Vorbereitung am 20. Juni starten. Daran arbeiten wir gerade. Ich hoffe, dass wir mit dem einen oder anderen im Verlauf der nächsten beiden Wochen verlängern können“, unterstreicht der Sportdirektor der Südstädter.
Vor dem 34. Spieltag ist klar, dass die Fortuna die Saison auf einem beachtlichen vierten Tabellenplatz beenden wird. Klar ist auch, dass Trainer Mink im Häcker Wiehenstadion erheblich improvisieren muss. Dominik Ernst, Dominik Lanius und Arnold Budimbu sind aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt. Hinzu kommen die verletzten und angeschlagenen Spieler. Die Aufstellung der Fortuna dürfte die eine oder andere Überraschung enthalten.
„Das Spiel wird insbesondere in personeller Hinsicht für uns eine große Herausforderung. Wir haben ein paar Rekonvaleszenten, die zwar wieder auf dem Trainingsplatz stehen, aber für das Saisonende nicht wirklich eine Rolle spielen. Der eine oder andere schleppt sich mit Blessuren durch die letzten Wochen. Da müssen wir schauen, ob sich das Risiko wirklich lohnt, diese Spieler nochmal ins Rennen zu schicken. Zudem fehlen drei Spieler gelbgesperrt. Das ist eine Achse, die zuletzt wichtig war. Wir müssen schauen, dass wir dieses Trio adäquat ersetzt bekommen“, sagt Mink, der sich sicher ungerne an die 1:3-Hinspielniederlage gegen den Tabellenneunten erinnern wird: „Rödinghausen hat eine unangenehme Mannschaft, die mit viel Tempo ausgestattet ist. Sie sind körperlich sehr robust und gefährlich bei Standardsituationen.“
Beim 1:3 traf Linksaußen Ramien Safi zweimal gegen die Kölner. Nun wird sich der mit zehn Treffern und drei Assist erfolgreichste Scorer der Ostwestfalen zu einem höherklassigen Klub verabschieden. Verabschieden, aber in diesem Fall endgültig als aktiver Fußballer, wird sich auch Daniel Flottmann. Der Kapitän feiert am 6. August seinen 40. Geburtstag. Mit 161 Einsätzen seit Sommer 2017 ist der erfahrene Innenverteidiger der Rekordspieler des SVR.
Das Drehbuch ist perfekt: Denn der Gegner bei seinem „Abschiedsspiel“ hätte passender nicht sein können. Mit der Fortuna gewann „Flotti“ den Mittelrheinpokal 2012/13 und wurde Meister in der Regionalliga West 2013/14. Insgesamt kam er in seiner vorherigen Station in Köln auf 70 Einsätze in der 3. Liga und 67 Partien in der Regionalliga West.