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Mink vor Wuppertal: „Wir wollen endlich mal einen der Großen schlagen“

Von Stefan Kleefisch
Fortunas Adrian Stanilewicz (l.) beim Spiel in Düren im Zweikampf mit Adam Matuschyk.

Gibt es die Couch-Meisterschaft für Alemannia Aachen? Punktet der Wuppertaler SV am Freitag (19.30 Uhr) im Südstadion beim Topspiel der Regionalliga West beim S.C. Fortuna nicht, sind die Kaiserstädter tatenlos und vorzeitig in die 3. Liga aufgestiegen. Der Kölner Trainer Matthias Mink hat aber ganz andere Themen auf dem Schirm.

„Aachen ist uns egal, es geht um unsere Situation. Mir ist auch egal, wo wir nach dem Wochenende in der Tabelle stehen, sondern mich interessiert das Ergebnis am Freitagabend. Wir haben immer wieder betont, dass uns die Heimspiele wichtig sind. Zuletzt haben wir im Südstadion ein bisschen Federn gelassen. Wir haben noch zwei Heimspiele vor der Brust, wenn wir beide gewinnen, sieht es in dieser Statistik sehr gut aus. Wir wollen endlich mal einen der Großen schlagen und zeigen, dass wir das können“, sagt Matthias Mink, der zuletzt zu Hause gegen den 1. FC Bocholt und in Aachen verlor. In der Hinrunde waren die Partien gegen Aachen, in Bocholt und in Wuppertal noch unter der Ägide von Markus von Ahlen ebenfalls verloren gegangen. Gewinnt die Fortuna morgen und Aachen schlägt anderntags Bocholt, würden die Südstädter wieder auf Platz zwei klettern.

Flutlichtspiel, Spitzenspiel, interessante Tabellenkonstellation, alles ist bereitet für einen unterhaltsamen Fußballabend. Dazu könnte auch der Gast einen gehörigen Anteil beitragen, den beim WSV läuft es derzeit rund. 2,4 Punkte hat der Wuppertaler SV im Schnitt unter dem neuen Trainer Ersan Parlatan geholt. Acht Siege, zwei Niederlagen gab es seit seinem Amtsantritt. Die Bergischen kletterten erstmals seit dem siebten Spieltag nach dem 1:0 in Lippstadt wieder auf den zweiten Tabellenplatz und überholten damit sieben Spieltage vor Saisonende die Fortuna und den 1. FC Bocholt. 

Der WSV war erfolgreich in die Saison gestartet mit mehreren Last-Minute-Erfolgen und führte infolgedessen drei Spieltag lang die Tabelle der Regionalliga West. Nach dem Trainerwechsel lief es zwar in den Heimspielen und in Rödinghausen, auswärts bei Wegberg-Beeck (1:3) und Wiedenbrück (0:3) aber gar nicht. „Als Spitzenmannschaft haben wir gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich einfach viel zu viele Punkte abgegeben“, sagt der sportliche Leiter Gaetano Manno.

Beim Blick auf die Statistik fällt auf, wo ein wenig der Schuh drückt. Das Defensivverhalten ist steigerungsfähig. 39 Gegentreffer nach 29 Spielen bedeuten nur Rang sechs in der Tabelle. Der langjährige Stammtorwart Sebastian Patzler wechselte infolgedessen im Winter nach Bocholt aber auch der vom VfL Bochum ausgeliehene Paul Grave kassierte in neun Begegnungen zwölf Treffer.

Im Angriff hingegen lässt es der WSV ordentlich krachen. 63 erzielte Tore sind Liga-Bestwert. Die beiden Mittelstürmer Charlison Benschop (13 Tore und neun Vorlagen), der in Köln allerdings rotgesperrt fehlt, sowie Damjan Marceta (zehn) trafen regelmäßig. Aber auch der linke Mittelfeldspieler Kevin Hagemann (neun Tore, vier Vorlagen) strahlt ordentlich Torgefahr aus.   

Der WSV könnte somit zum zweiten Mal in Folge Vizemeister werden. „Auch wenn wir uns für dafür nichts kaufen können, ist das schon eine Platzierung, die wir erreichen wollen", sagt Parlatan, dessen Vertrag auch für die kommende Saison gilt. Wie hoch der Etat dann sein wird, steht noch in den Sternen. Mäzen Friedhelm Runge hat bereits mal wieder angekündigt, dass er seine finanziellen Aufwendungen herunterfahren wird. 1,9 Millionen Euro für die erste Mannschaft sollen es bislang gewesen sein, 1,4 Millionen Euro sollen es wohl künftig sein. 

Die erfreuliche Geschichte des letzten Spiels der Fortuna beim 2:2 in Düren schrieb unterdessen Arnold Budimbu. Im zentralen Mittelfeld aufgeboten, beendete der 29-Jährige in der Westkampfbahn seine seit 14 Monaten anhaltende Torflaute. Für „Budi“ war es nach eigener Aussage eine „Erlösung“. Sein Trainer, der ihn schon in Steinbach unter seinen Fittichen hatte, misst seinen Schützling ohnehin an anderen Werten: „Man sollte nie verzweifeln oder verzagen als Spieler. Er hatte auch davor viele Phasen in denen er gute Leistungen gezeigt hat. Man sollte sich als Offensivspieler nicht nur an dem Thema Tore oder Torvorbereitungen messen lassen. Wichtig ist eine hohe Leistungsbereitschaft und dass man aus so einer schwierigen Phase wieder rauskommt, das hat der Budi jetzt gemacht. Klar, hat mich das gefreut, dass er getroffen hat, nichtsdestotrotz gilt es nun, dies in den nächsten Spielen zu bestätigen und die Qualität weiter zu steigern.“

 

 

 

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