Wieder Wiedenbrück. Es ist wie verhext. Mit nur acht Feldspielern und einer 1:3-Niederlage beendete die Fortuna am Freitagabend die Partie im Südstadion vor 2.066 Zuschauern. Ein herber Rückschlag für den Tabellenzweiten der Regionalliga West gegen die abstiegsbedrohten Gäste. Ausgerechnet im letzten Heimspiel des Jahres 2024 gab es gegen diesen Gegner zum dritten Mal in Folge eine Bauchlandung. Eine Partie, in der so ziemlich alles schief ging, was schief gehen konnte. Erst hatten die Kölner Südstädter kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.
„Das Spiel ist maximal unglücklich gegen uns gelaufen. Wir hatten zu Beginn eine gute Spielkontrolle. Die Gelb-Rote Karte für Dominik Ernst war irgendwo der Gamechanger. Beim 0:1 trifft Kerkemeyer den Ball überragend mit dem Kopf, dann der Sonntagsschuss zum 0:2 und du sitzt in der Kabine und guckst dich verwundert an. Wir haben es zum Start der zweiten Hälfte sehr gut gemacht, dann machst du das 1:2, und dann musst du halt nachlegen. Gleichzeitig haben wir bei Standardsituationen, bei denen wir bisher sehr stabil waren, zweimal gepatzt. Maximal ärgerlich, maximal dumm, ist diese Niederlage. Jetzt müssen wir erstmal schauen, welches Personal für Schalke zur Verfügung steht“, sagte Trainer Matthias Mink, der gegenüber dem 1:0 in Uerdingen Hendrik Mittelstädt und Henri Matter für Marvin Mika und Julius Biada in die Startelf beordert hatte. Neben Ernst und Fischer wird auch Joshua Eze nach der fünften gelben Karte in Gelsenkirchen fehlen.
Fortuna war in der ersten halben Stunde bemüht das enge 4-3-3 des Gegners auseinanderzuziehen. Die beste Szene hatte Stipe Batarilo mit einem Fernschuss den Marcel Hölscher über die Latte lenkte (21.). Bereits nach 34 Minuten ging der Kapitän dann von der Kommandobrücke. Dominik Ernst 17 Minuten zuvor bereits verwarnt, foulte Luca Kerkemeyer an der Seitenlinie und sah die Ampelkarte. Plötzlich brach das Unheil geballt über die Fortuna herein. Drei Minuten später köpfte Kerkemeyer eine Ecke unbedrängt zum 0:1 ins Netz. Und fast mit dem Pausenpfiff knallte Fabian Brosowski den Ball von halblinks aus 20 Metern in den langen Winkel zum 0:2. „Der erste Platzverweis war schon sehr hart, das muss man klar festhalten. Der zweite Platzverweis ist berechtigt, vor allem bei der Linie, die der Schiedsrichter nur bei uns gefahren hat. Das ist aber letztlich nicht der entscheidende Punkt, über den wir uns unterhalten müssen“, sagte Matthias Mink zu den beiden Hinausstellungen.
In der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel hätte die Fortuna das Spiel trotz Unterzahl in ihre Richtung lenken können. Einen Freistoß von Adrian Stanilewicz drückte Seymour Fünger aus kurzer Entfernung zum 1:2 (48.) über die Linie. Kurz danach wurde zunächst ein Schuss von Eze aus 16 Metern knapp über die Latte abgelenkt und Hölscher bekam bei einem Flugkopfball vom Max Fischer aus einem Meter gerade noch den Fuß dazwischen. Spätestens mit dem 1:3 (78.) durch Saban Kaptan nach einem Freistoß war die Messe gelesen. Innerhalb von vier Minuten sah zu allem Überfluss auch noch Fischer zweimal Gelb und die Fortuna beendete die Partie mit zweifacher Unterzahl.
„Wir haben die Fortuna mit vielen Videos in der Länderspielpause gut studiert. Es muss nicht immer alles funktionieren, aber wenn man geschlossen als Mannschaft auftritt, kann man viel erreichen. Das haben wir heute gesehen. Die erste Gelb-Rote Karte hat uns in die Karten gespielt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, da hätte das Spiel kippen können. Da hatten wir kurz den Faden verloren. Mit dem 3:1 war die Partie entschieden“, sagte Oliver Zech, der sportliche Leiter des SC Wiedenbrück.
Fortuna: Buer, Afamefuna, Fünger (76. Pernot), Fischer, Ernst, Stanilewicz, Eze (63. Biada), Batarilo, Budimbu, Matter (46. Mika), Mittelstädt (63. Breitfelder).
Tore: 0:1 Kerkemeyer (37.), 0:2 Brosowski (45.), 1:2 Fünger (48.), 1:3 Kaptan (78.).
Gelb-Rote Karten: Ernst (34.), Fischer (81.).
Zuschauer 2.066.