Vor 168 Mitgliedern fand gestern im VIP-Raum am Südstadion die diesjährige Jahreshauptversammlung des e.V. statt. Gefeiert wurden u.a. Helge Ulonska, die Frau des verstorbenen Präsidenten Klaus Ulonska und Norbert Ludwig, der für seine langjährigen Verdienste in der Nachwuchsabteilung geehrt wurde. In Abwesenheit wurde auch Horst Rose als fünfzigjähriges Mitglied der Handballabteilung geehrt.
Für großes Interesse sorgten auch in diesem Jahr wieder die Berichte aus den verschiedenen Abteilungen. Erstmals in seiner über fünfjährigen Amtszeit richtete sich auch Cheftainer Uwe Koschinat an die Mitgliederversammlung. In einer emotionalen Rede bedankte sich Koschinat bei Geschäftsführer Michael W. Schwetje, dem Vorstand des e.V. und den Fans für das entgegengebrachte Vertrauen. Er habe immer den Traum gehabt, ein Meisterschaftsspiel im ausverkauften Südstadion coachen zu dürfen. Dies habe sich mit dem Relegationsspiel gegen Bayern München II 2014 erfüllt. Nun sei er stolz, Fortuna in der bundesweit beachteten 3. Bundesliga „präsentieren zu dürfen“. Die Weiterentwicklung des Vereins sei auch weiterhin seine „Antriebsfeder“, er fühle sich der Fortuna weit mehr als nur als Cheftrainer verbunden. Abschließend appellierte er insbesondere an die anwesenden Nachwuchsspieler: „Ihr müsst Euch mit Fortuna maximal identifizieren. Für den Verein alles geben. Wir wollen Spieler in unsere 1. Mannschaft integrieren, die mehr wie 100% geben, um ihren Traum vom Profifußball zu leben.“
Für genau diese Umsetzung zeichnet sich seit Februar 2016 auch Patrick Schneider verantwortlich. Der DFB-A-Lizenz Inhaber leitet das im Aufbau befindliche Nachwuchszentrum und berichtete über seine Arbeit, seine Anforderungen und seine Wünsche. „Unser Ziel ist die Zertifizierung des DFB Ende nächsten Jahres. Dafür brauchen wir ein schlüssiges Jugendkonzept, ein neues Gebäude und passende Strukturen. Ich arbeite gemeinsam mit meinen Kollegen an allen Stellen, um diese großen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“
Jule Brockerhoff (Damen & Juniorinnenabteilung), Ralf Wessel (Nachwuchsabteilung U6-U12) und Tobi Mohr (Handball) skizzierten in ihren anschließenden Reden die sportlichen Situationen der Mannschaften und berichteten über die gesteckten Saisonziele.
Danach präsentierte Thomas Olschewski den Mitgliedern detailliert die Ein- und Ausgabensituation des Vereins. Zu den größten Einnahmen gehören Spendengelder und Mitgliedsbeiträge, bei den Ausgaben schlagen vor allem Geschäftsstellenkosten und Trainergehälter zu Buche. Insgesamt wurde ein kleines Plus von ca. 5.000 EUR erwirtschaftet. Der Vorstand wurde, wie von den Kassenprüfern vorgeschlagen, mit tosendem Beifall einstimmig entlastet.
Viel Zuspruch erhielt auch Vorstandsmitglied Marc Hobrack für seine flammende Rede zur Entwicklung eines Leitbildes des Vereins. „Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Verein als Nr.2. in der Stadt mehr Presse, mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Wir möchten daher die extrem hohen Sympathiewerte, die die Fortuna weit über die Stadtgrenzen besitzt, nutzen, um die Marke zu schärfen.“ Zu diesem Zweck wurde eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die von Vorstandsmitglied Jule Brockerhoff koordiniert wird.
Verschiedene Standpunkte trafen dann am Ende der Versammlung aufeinander, als die Zusammenarbeit der Spielbetriebs GmbH mit dem e.V. diskutiert wurde. Hier machten mehrere Mitglieder, teilweise stellvertretend für die organisierten Fanklubs, der Vorstand und Geschäftsführer Michael W. Schwetje ihre Standpunkte klar. „Wir sind sehr dankbar für alle geäußerten Meinungen und nehmen auch diese Themen sehr ernst. So stellen wir uns Vereinsarbeit vor, “ bedankte sich Präsident Hanns-Jörg Westendorf abschließend. Danach erklang die Fortuna-Hymne zum Ende der rund zweistündigen Versammlung.