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"Der vergessene Sport"

Von Stefan Kurth

In einer gemeinsamen Pressemeldung thematisieren der StadtSportBund Köln und die Sportjugend Köln "die mangelnde Wertschätzung für dessen, was der Sport in Köln für die Gesellschaft leistet". Zudem haben sich beide OB-Kandidaten zu ihren Zielen geäußert. Die Pressemeldung mit Fortuna-Bezug sowie die Antworten von Henriette Reker und Andreas Kossiski:

"Dass der Kölner Sport kein Leben im Schlaraffenland der finanziellen Mittel und der gesamtstädtischen Unterstützung erfährt, ist kein Geheimnis. Dass die Leistungen des Sports in vielen gesellschaftlichen Bereichen aber durchaus bekannt sind, ist auch kein Geheimnis. Es mangelt aber nach wie vor an der sichtbaren Wertschätzung dessen, was der Sport in Köln für die Gesellschaft leistet, denn das müsste einhergehen mit einem drastisch erhöhten Sportetat. Es fehlt an neuen Sportstätten, es fehlt an Sanierungen vorhandener Sportstätten, es fehlt an einem Konzept der durchgängigen Förderung vom Breitensport bis zum Leistungssport, es fehlt an der Anerkennung der herausragenden Stellung des Sports in der Stadtgesellschaft.

Was dann zudem noch am Wochenende passiert ist, das bezeichnen viele unserer Sportvereine als symptomatisch und ihnen bekannte, strukturelle Gleichgültigkeit und Unachtsamkeit gegenüber der Situation, in denen Sportvereine sich befinden, ob mit oder ohne Corona. Einer unserer Mitgliedervereine, Fortuna Köln, einer der bekanntesten Sportvereine unserer Stadt, auch bekannt für seine hervorragende Jugendarbeit, will den Spielbetrieb mit Zuschauern wieder aufnehmen, bereitet sich sorgfältig mit einem Hygienekonzept darauf vor, alles innerhalb der gesetzlichen Vorgaben. Dann kommt ur plötzlich die Absage wegen neuer Regelungen. Das alleine ist nicht das Problem, Sportvereine verhalten sich in Corona - Zeiten vorbildlich! Das Problem bei Fortuna: Die Stadt hatte „vergessen“ den Verein zu informieren! Schlicht und einfach vergessen!

"Der Zeitpunkt der Spielabsage am Samstag hat uns fassungslos gemacht. Wir können das nur als Ausdruck der mangelnden Wertschätzung für einen der grössten und traditionsreichsten Sportvereine der Stadt, der neben der Profiabteilung auch großes soziales Engagement in Form von 30 Jugendmannschaften lebt, deuten" meint Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Nicht umsonst hat sich in den letzten Monaten die „Allianz Kölner Sport“ unter dem Dach des Stadtsportbundes und der Sportjugend zusammengefunden, um die Situation des Sports in Köln zu dokumentieren und massive Verbesserungen zu fordern. Dazu gehört auch die vergessene Fortuna: "Wir hoffen, dass die Allianz Kölner Sport von der Stadtspitze als verzweifelter Weckruf der Sportler Kölns verstanden wird," Hanns-Jörg Westendorf.

Auch für die nun anstehende OB-Stichwahl hat die Allianz wieder ein paar zentrale Fragen gestellt. Die Antworten sind nun da.

Wir werden, egal wie die Wahl ausgeht, die Antworten nicht vergessen."