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Der S.C. Fortuna trauert um seinen ehemaligen Trainer Gerd Roggensack

Von Stefan Kleefisch
Der legendäre Präsident Jean Löring (l.) mit Gerd Roggensack auf der Trainerbank.

Der S.C: Fortuna trauert um seinen ehemaligen Trainer Gerd Roggensack. Er verstarb am Mittwoch vergangener Woche im Alter von 82 Jahren. In der Kölner Südstadt coachte er die Mannschaft vom 1. Juli 1991 bis zum 30. Juni 1993.

Im ersten Jahr seiner Amtszeit belegte die Fortuna in der zweigeteilten 2. Bundesliga den zwölften und letzten Platz und war abgestiegen. Da aber BW 90 Berlin die Lizenz entzogen wurde, durfte die Fortuna an den Relegationsspielen gegen 1860 München und den TSV Havelse teilnehmen. Mit drei Siegen und einem Remis gelang die Rettung. Roggensack war ein stets freundlicher, liebenswerter Mensch, der einen mit seiner prägnanten Lache anstecken konnte. 

Aus seiner Zeit bei der Fortuna erzählt man sich nette Anekdoten. Bei Trainingsläufen um den Decksteiner Weiher fuhr er mit dem Auto voraus und sorgte dafür, dass die Fußgängerampeln auf Grün schalteten, bevor die Spieler über eine belebte Straße joggen mussten. Die Spieler überreichten ihm dafür später eine rot-grüne Polizeikelle aus dem Spielzeugladen. Bei einem Trainingslager in Portugal grölte er erstaunlich textsicher zwei Stunden lang die von einer mitgebrachten Musikkassette dröhnenden Karnevalslieder mit. In seiner zweiten Saison bei der Fortuna lief es auch auf dem Platz dann deutlich besser. Dank seiner gewissenhaften Arbeit landeten die Kölner auf dem sechsten Platz. Jean Löring verlängerte den Vertrag aber nicht und holte stattdessen Hannes Linßen zurück.

Der 1941 in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern geborene Roggensack wurde als Spieler in der letzten Saison vor Einführung der Bundesliga 1963 Deutscher Meister mit Borussia Dortmund. Für Arminia Bielefeld lief er von 1963 bis 1972 mit Ausnahme eines einjährigen Intermezzos beim 1. FC Kaiserslautern auf. Insgesamt kam er auf 77 Bundesligaspiele und 18 Tore. Bei Auf der Alm riefen die Fans „Zick-Zack-Roggensack“, wenn der trickreiche Außenstürmer mal wieder einen seiner Gegenspieler im Eins-gegen-Eins hatte stehen lassen.

Als Trainer assistierte er unter anderem Otto Rehhagel und Karl-Heinz Feldkamp. Roggensack coachte neben der Fortuna zahlreiche weitere Profimannschaften, unter anderem Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig, den 1. FC Kaiserslautern, Preußen Münster oder den VfL Wolfsburg.

Die aufrichtige Anteilnahme des S.C. Fortuna gilt der Familie. Der Verein spricht sein tiefes Beileid aus.

Ruhe in Frieden.

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