Wer am Samstag beim Duell der Namensvetter in der Regionalliga West nicht rechtzeitig seinen Platz im Südstadion eingenommen hatte, der verpasste was. Denn die Fortuna-Teams aus Köln und Düsseldorf lieferten sich vom Anpfiff weg vor 2.461 Zuschauern einen packenden Schlagabtausch. Es gab kaum eine Atempause. Ohne Verzögerung ging es hin und her. Mit 4:1 hatten die Hausherren in dieser rasanten Auseinandersetzung das bessere Ende für sich.
„Gleich zu Beginn hätten wir die eine oder andere Szene besser verteidigen müssen. Wir hatten eine schlechte Orientierung und haben dem Gegner viel zu viel Raum gelassen“, sagte Trainer Matthias Mink, der bereits nach acht Minuten mitansehen musste, wie sich Jona Niemiec am rechten Flügel durchsetzte und im Strafraum auf den einlaufenden Lennard Wagemann flankte, der flach in die lange Ecke zum 0:1 einnetzte. Die Kölner waren weiter im Tiefschlaf. Minwao Kim schlug den Ball von links herein und Andre Weis musste zunächst gegen Wagemann und dann gegen Soufiane El-Faouzi abwehren (14.).
Es folgten verrückte sechs Minuten. Stipe Batarilo flankte von links, Kevin Holzweiler war zur Stelle und schob flach zum 1:1 ein (15.). Drei Minuten später packte Batarilo den Hammer aus. Mit links schoss er den Ball aus 20 Metern an den Innenpfosten und dann ins Tor zum 2:1. „Das Tor habe ich mit meinem schwachen Fuß erzielt. Ich habe einfach mal draufgehalten. Gottseidank ist er reingegangen. Das 0:1 war ein bisschen zu einfach für den Gegner. Wir sind aber sehr gut zurückgekommen. Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt und intensiv verteidigt. Es war schwierig gegen Düsseldorf, weil der Gegner zocken wollte, und er schnelle Außenspieler hatte. Das Ergebnis sieht souverän aus, wir sind aber selbstkritisch genug. Wir wissen, das geht besser, wir haben zu viele einfache Fehler gemacht“, sagte der Torschütze später.
Damit nicht genug: Weitere drei Minuten danach brachte der Düsseldorfer Torhüter Ben Zich Arnold Budimbu im eigenen Strafraum zu Fall. Justin Steinkötter erhöhte sicher vom Punkt auf 3:1 (21.). Budimbu agierte als Achter im zentralen Mittelfeld nachdem Dominik Ernst wieder als Rechtsverteidiger aufgeboten wurde. „Im Fußball ist das manchmal so. Mit dem sensationellen 2:1 von Stipe hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Dank hoher Effektivität führst du gegen einen starken Gegner mit 3:1, obwohl du viel zugelassen hast. In der zweiten Halbzeit haben wir ein besseres Spiel gemacht. Hintenraus haben wir Düsseldorf wieder Luft zum Atmen gegeben, wenn da der Anschlusstreffer fällt, wird das eine enge Kiste. Wir sind sehr zufrieden, vielleicht fällt der Sieg ein, zwei Tore zu hoch aus. Gegen diese sehr gute Elf aus Düsseldorf war das aber ein Statement der Mannschaft“, ergänzte Matthias Mink.
In Abschnitt zwei hatte Batarilo zwei weitere Möglichkeiten (56., 59.) und auf der Gegenseite klärte Weis mit Faust und Hechtsprung vor Ephraim Kalonji (57.) und dem eingewechselten Maxim Schröder, der freistehend nur einen harmlosen Schuss zustande brachte (62.). Elf Minuten vor dem Ende legte Henri Matter einen abgewehrten Ball quer auf Steinkötter, der die Kugel am langen Pfosten über die Torlinie grätschte zum 4:1-Endstand.
„Aus meiner Sicht ist das Ergebnis brutal. Wir hatten nach dem frühen 1:0 eine große Doppelchance zum 2:0. Dann haben wir leider 15 Minuten gar nicht mehr am Spiel teilgenommen. Ein Ballverlust, ein Traumtor und ein Elfmeter und plötzlich liegst du 1:3 hinten. Wir hätten heute noch länger spielen können, ohne ein weiteres Tor zu erzielen. Wir hatten mehrere Hochkaräter. Nach einem Treffer zum 3:2 wäre es eventuell nochmal eng geworden. Heute war nicht unser Tag“, sagte Gäste-Trainer Jens Langeneke.
Fortuna: Weis, Derbali, Scholz, Lanius, Ernst, Stanilewicz, Batarilo, Matter, Budimbu, Holzweiler, Steinkötter.
Tore: 0:1 Wagemann (8.), 1:1 Holzweiler (15.), 2:1 Batarilo (18.), 3:1 Steinkötter (21. Elfmeter), 4:1 Steinkötter (79.).