Faustdicke Überraschung in der Landesliga 1: Was vorher wohl kaum jemand für möglich gehalten hatte, ist dennoch zur Realität geworden. Die bis dato tor- und punktlose Hertha aus Rheidt hat am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz an der Südstraße den Tabellenführer mit 2:1 besiegt. Die U 23 der Fortuna konnte dabei nur die ersten 20 Minuten überzeugen. 
			 
		
		
			„Wenn man das komplette Spiel betrachtet, war die Niederlage verdient.  In den ersten 20 Minuten haben wir sehr gut gespielt und wir gehen auch  hochverdient mit 1:0 in Führung. Danach haben wir komplett das  Fußballspielen eingestellt. Ich habe keine Ahnung, was den Jungs da  durch den Kopf gegangen ist. Rheidt  hat es mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gut gemacht. Wir  sind heute an unserer Arroganz gescheitert. Das war nur eine Niederlage,  wir haben eine junge Mannschaft, das durften sie sich jetzt einmal  erlauben, aber so ein Spiel darf nicht nochmal passieren. Das war eine  absolute Zumutung für jeden Einzelnen von uns, der da am Platz stand“,  war Trainer Andre Otten enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft.
Das  Duo Otten/Robert Moran hatte mit Zivos Resvanis, Marvin Wesenberg, Yves  Wendel und Valerio Farriello D´Annucci vier neue Spieler in die  Startelf gestellt. Der verletzte Ahmet Smaji, Gianluca Kohn, Christian  Grummert und Adrian Student rotierten raus. Trotz der Umstellungen war  die Fortuna zunächst von Beginn an gut im Spiel. Kai Burger schoss aus  aussichtsreicher Position knapp drüber (4.). Gianluca Pavone prüfte Rheidts  Keeper Maximilian Gronow mit einem Distanzschuss (13.). Nach 18 Minuten  fiel der überfällige Führungstreffer. Ein fein getimter  langer Ball  von Farriello D ´Annucci brachte Wesenberg im gegnerischen Strafraum in  eine sehr gute Position, die er zum 0:1 eiskalt nutzte. 
Danach schalteten die Gäste aber vom Beschleunigungs- in den Rückwärtsgang. Und Rheidt  schlug stattdessen zweimal zu. Bis dato ohne eine klare Gelegenheit  drehte die Elf von Trainer Dano Himmelrath mit einer hundertprozentigen  Chancenverwertung die Partie. Der Ex-Fortune David Podlas setzte sich  über links durch und Özgün Günal schoss den Ball aus wenigen Metern in  die kurze Ecke zum 1:1 (28.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte  flog der Ball nach einem zentral ausgeführten Freistoß in den Kölner  16-Meter-Raum und Florent Muja nutzte das Durcheinander beim Gegner zum  2:1. 
„Wir haben dem Gegner beide Tore  geschenkt. Beim ersten Gegentor hatten wir einen krassen Stellungsfehler  auf der rechten Abwehrseite, da wird nicht aktiv zum Ball gegangen und  der Schuss geht auch noch ins kurze Eck. Und beim zweiten Tor nach einem  Freistoß in die Mitte haben wir den Ball schon so gut wie geklärt. Aber  jeder denkt sich, nimm du ihn, ich hab ihn sicher. Und dann schiebt  einer das Ding rein. Das war wie bei einer F-Jugend-Mannschaft  verteidigt“, kritisierte Otten. 
Die Fortuna brachte nach dem Wechsel mit Tom Wüstenberg eine zweite Spitze. 45 Minuten lang wurde fortan das Tor von Rheidt umzingelt. Hertha befreite sich nur noch gelegentlich aus der Umzingelung mit langen  Bällen. Doch die U 23 fand kein Mittel mehr das gegnerische Bollwerk zu  knacken, um die beiden Aussetzer aus der ersten Hälfte zu reparieren.  Trotz einer gefühlten Quote von 90 Prozent Ballbesitz waren die  Südstädter aber nicht in der Lage sich im zweiten Abschnitt auch nur  eine klare Chance zu erspielen. Tim Sterzenbach hatte in der 90. Minute  bei einem Konter noch das 3:1 auf dem Fuß, aber er schoss knapp daneben.