S.C. Fortuna Köln e.V.

Parkstadt-Süd: Fortuna sieht dringenden Bedarf für einen vierten Fußballplatz im Jean-Löring-Sportpark

Von Stefan Kleefisch

Stellungnahme des S.C. Fortuna zu dem Erfordernis eines vierten Platzes beim Umbau der Parkstadt Süd: Im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau der Parkstadt Süd gibt es derzeit Diskussionen um die sogenannte Sportplatz-Variante. Diese beinhaltet einen vierten Kunstrasenplatz hinter dem Südstadion in Richtung Bahngleise.

Die Dringlichkeit der Umsetzung dieses Plans verdeutlicht Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf: „Fortuna Köln ist mit derzeit 31 Jugend- und Amateurmannschaften (rund 650 Aktive) der zentrale Ankerverein im Kölner Süden und insbesondere der südlichen Innenstadt. Kein anderer Verein in der Region betreibt eine vergleichbar breite Mannschaftsstruktur oder verfügt über die notwendige Trainerinfrastruktur.“

Fußball als Integrationsmotor mit sozialer Verantwortung

Neben dem rein sportlichen Aspekt erfüllt Fußball auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion: Als Mannschaftssport verbindet er Menschen unterschiedlichster Herkunft, fördert gegenseitigen Respekt, Disziplin und Teamgeist – Werte, die weit über den Platz hinauswirken. Gerade in einer wachsenden und sich wandelnden Stadtgesellschaft wie Köln trägt der Fußball wesentlich zur sozialen Integration und zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei. Der Verein wird so zu einem geschützten Raum, in dem Vielfalt gelebt und Gemeinschaft gestärkt wird.

Kapazitätsgrenzen bereits heute erreicht

Des Weiteren führt Hanns-Jörg Westendorf mehrere stichhaltige Argumente ins Feld: Trotz der geplanten Erweiterung des Jean-Löring-Sportparks auf drei Plätze sind laut Nutzerbedarfsplanung die Kapazitäten bereits heute ausgelastet – ein weiteres Wachstum ist ohne eine zusätzliche Spielfläche nicht möglich. Dies betrifft insbesondere den Kinder- und Jugendbereich, der durch die zunehmende Nachfrage zusätzlich unter Druck gerät.

Neue Herausforderungen – keine neuen Flächen?

In unmittelbarer Nähe des Sportparks entsteht ein neues Wohnviertel mit 15.000 bis 20.000 neuen Einwohnerinnen und Einwohnern. Dennoch ist kein weiterer Fußballplatz vorgesehen – trotz absehbar steigender Nachfrage, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich.

Hinzu kommt der erfreuliche und längst überfällige Trend, dass immer mehr Mädchen und junge Frauen Fußball spielen wollen – ein Umstand, der zu einer faktischen Verdopplung der Nachfrage führt. Der Frauen- und Mädchenfußball ist eine tragende Säule moderner Vereinsarbeit und leistet einen zentralen Beitrag zu Gleichstellung, Selbstbewusstsein und Teilhabe junger Menschen. Eine zukunftsorientierte Sportstättenplanung muss diesen Entwicklungen Rechnung tragen und gezielt Angebote für weibliche Aktive schaffen.

Standortanforderung – Synergien nutzen

Ein möglicher vierter Platz muss in direkter Nähe zu den bestehenden Umkleidemöglichkeiten im Jean-Löring-Sportpark liegen. Nur so lassen sich Synergien bei Infrastruktur, Pflege und Betreuung effizient nutzen. Ein weiter entfernter Standort würde zusätzliche Investitionen erfordern und die organisatorischen Abläufe deutlich erschweren.

Fläche effizient nutzen – Mannschaftssport vor Individualsport

Fußball als Mannschaftssport nutzt Flächen besonders effizient, da gleichzeitig viele Menschen aktiv sein können. Im Vergleich dazu benötigen individuelle Sportangebote oft dieselbe Fläche, bieten jedoch deutlich geringere Beteiligungszahlen.

Mehrfachnutzung durch Universitätssport

Zusätzlich zum Vereinsbedarf könnte der vierte Platz auch durch den Universitätssport genutzt werden – insbesondere, da in Zukunft das Sportfeld am Zülpicher Wall entfällt, das derzeit von Casa Espana und Agrippina genutzt wird. Diese Doppelnutzung spricht umso mehr für eine zentrale Lage mit bestehender Infrastruktur.

Klimaschutz durch Entsiegelung

Ein sogenannter Sporthof würde allenfalls eine Teilentsiegelung ermöglichen, da Gebäude bestehen bleiben – für echten Klimanutzen ist dies jedoch unzureichend. Hingegen wird der heutige Parkplatz vollständig beseitigt und in eine begrünte Rasenfläche umgewandelt. Dadurch werden rund 25.000 m² Fläche entsiegelt – durch diesen Verzicht leistet der Jean-Löring-Sportpark und damit der S.C. Fortuna einen bedeutenden Beitrag zum städtischen Klimaschutz und zur Verbesserung des Mikroklimas im stark verdichteten Kölner Süden.

Der S.C. Fortuna Köln appelliert daher eindringlich an die Stadt Köln und alle politischen Entscheidungsträger: Schaffen Sie die Voraussetzungen für einen vierten Fußballplatz am Jean-Löring-Sportpark.

Nur so lassen sich sportliche Teilhabe, soziale Integration, Geschlechtergerechtigkeit, Klimaschutz und urbane Lebensqualität nachhaltig miteinander verbinden.

 

 

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