Eine komplette Elf musste Trainer Matthias Mink am Samstag im Jahnstadion ersetzen. Dennoch zeigte die junge Mannschaft der Fortuna insbesondere in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung, kämpfte sich bis auf 2:3 wieder heran, ehe dem SC Wiedenbrück vor 424 Zuschauern der Lucky Punch in der Nachspielzeit gelang.
„Wir sind gut reingekommen und hatten direkt eine Chance durch Marvin Mika. Wir haben uns aber zunächst auch schwer getan bei der tiefen Spieleröffnung. Die Phase mit dem Doppelschlag nach der Pause war ärgerlich. Das darf uns nicht passieren, dennoch sind wir dann immer besser ins Spiel gekommen und haben das gegnerische Pressing gut überspielt. Folgerichtig fallen die beiden Tore. Dann war es ein offenes Spiel. Ein großes Kompliment an meine sehr junge Mannschaft. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir hier so wettbewerbsfähig waren. Natürlich sind wir enttäuscht nach der Niederlage, aber die jungen Spieler haben wieder Entwicklungsschritte gemacht gegen eine gute Männermannschaft“, sagte Trainer Matthias Mink, der auf der Bank vier U23- und zwei U19-Spieler sitzen hatte. Mit Finn Bauens, Abdul Bance und Max Wiese starteten weitere drei Eigengewächse. Im 17er-Kader standen insgesamt zwölf Spieler unter 23 Jahre.
In Abschnitt eins hatte die Fortuna zwei gute Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Robin Afamefuna köpfte Marvin Mika am langen Pfosten knapp vorbei (13.). Und ein Schuss des freistehenden Danny Breitfelder nach Ablage von Wiese wurde zur Ecke abgefälscht (40.). In Führung ging aber der SCW. Auf der linken Seite verlor Bauens den Zweikampf gegen Niklas Szeleschus und in der Mitte war Sebastian Mai einen Schritt schneller als Bance und er setzte den Ball volley in die kurze Ecke zum 1:0 (21.).
Bei Temperaturen um 23 Grad wurde die Fortuna nach dem Wechsel gleich zweimal kalt abgeduscht. Eine Ecke von links schlug Szeleschus auf den langen Pfosten, dort stieg Luis Allmeroth vor Robin Afamefuna hoch und köpfte die Kugel aus fünf Metern ins Netz zum 2:0 (46.). Nur acht Minuten später flankte Mai von rechts und Nico Flock spitzelte den Ball vor Bance aus acht Metern zum 3:0 ins Tor.
Kaum war Nico Westerhoff für Breitfelder eingewechselt, luchste der Stürmer dem Wiedenbrücker Innenverteidiger Imran Ali den Ball ab, er passte auf Wiese, der bediente Mika mit einem Steckpass und es stand nur noch 1:3. 13 Minuten vor dem Ende setzte sich Westerhoff nach einem langen Abschlag von Lennart Winkler an der generischen Strafraumgrenze durch und verkürzte auf 2:3. Und beinahe wäre er der Held des Tages geworden, aber ihm versprang frei vor Keeper Luis Weber der Ball. In der dritten Minute der Nachspielzeit ließ Mai nach einem weiten Abschlag Nik Orth und Finn Baunes stehen und sicherte mit dem 4:2 die drei Punkte.
Vier Minuten vor dem Ende gab mit Jonathan Kafu nach Bance, Wiese, Salim Hadouchi und Nicolas Westerhoff in dieser Spielzeit bereits das fünfte Eigengewächs sein Debüt in der Regionalliga West.
„Wir haben jetzt viermal in Folge gewonnen. Die Jungs haben heute wieder ihr Herz auf dem Fußballplatz gelassen. In der zweiten Halbzeit kommen wir gut raus, dann war das Spiel eigentlich zu. Aber wir bringen den Gegner durch unnötige Fehler wieder zurück. Dann hatte die Fortuna sogar noch die Chance auf den Ausgleich. Wir sind sehr glücklich über den Klassenerhalt“, sagte Wiedenbrücks Coach Sascha Mölders.
Neben den zahlreichen verletzten Spielern muss Matthias Mink am kommenden Samstag auch auf Mittelfeldspieler Henri Matter im Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 verzichten, der heute seine fünfte gelbe Karte sah.
Fortuna: Winkler, Ernst, Bauens, Bance, Afamefuna, Matter, Vieting (86. Kafu), Orth, Mika, Wiese, Breitfelder (59. Westerhoff).
Tore: 1:0 Mai (21.), 2:0 Allmeroth (46.), 3:0 Flock (54.), 3:1 Mika (62.), 3:2 Westerhoff (77.), 4:2 Mai (90. +3).
Zuschauer: 424.