Auf der Jahreshauptversammlung wurde am Donnerstag Markus Mingers, an der Seite von Peter Resvanis, als neuer stellvertretender Vorsitzender des SC Fortuna Köln e.V. gewählt. Der selbstständige Rechtsanwalt übernimmt damit auch offiziell das Amt von Marc Hobrack, der im April aus beruflichen Gründen von seinem Posten zurücktreten musste.
Mingers, der zuvor als Beisitzer im Verein tätig war, hatte das Amt nach Hobracks Rücktritt zuvor kommissarisch übernommen. "Peter und ich sind sehr froh, Markus an unserer Seite zu wissen. Neben seinen juristischen Qualitäten ist er Fortune durch und durch und hat in den vergangenen Monaten bereits gezeigt, wie wichtig er für den Verein ist," freut sich Präsident Hanns-Jörg Westendorf über die einstimmige Wahl. Für Mingers wurde der Unternehmer Rafael Iborra als Beisitzer neu in den Vorstand gewählt. Auch hier gab es keine Gegenstimmen.
Auch jenseits der beiden Wahlen entwickelte sich in der Lutherkirche eine insgesamt ruhige Jahreshauptversammlung. Neben den Berichten aus den Abteilungen wurde kontrovers über einen Antrag diskutiert, der den Vorstand dazu aufforderte zu prüfen, inwieweit Mitglieder mit Stadionverboten auch aus dem Verein ausgeschlossen werden sollen. Die Mehrheit der Versammlung sprach sich letztlich deutlich gegen diesen Vorschlag aus, auch da die Satzung dem Verein entsprechende Möglichkeiten schon heute einräumt. Die erstmalige Gründung einer Stadionverbotskomission, zu der auch Vertreter des e.V.s sowie der organisierten und nicht organisierten Fanszene angehören, wurde von vielen Mitgliedern begrüßt. „Es ist wichtig, dass wir auch in schwierigen Zeiten miteinander reden und Grenzen nicht überschreiten“, mahnte Westendorf im Hinblick auf die 1. Herrenmannschaft und die Vorkommnisse im vorletzten Heimspiel. „Letztlich wollen wir alle das eine: Den Klassenerhalt in der 3. Bundesliga. Den schaffen wir nur gemeinsam. Von daher freuen wir uns über den wieder eingeschlagenen Weg der Kommunikation zwischen allen Beteiligten.“
Mit Spannung erwartet die Fortuna zudem die Entwicklungen rund um den Jean-Löring-Sportpark und das Südstadion. Während Westendorf den in Kürze anstehenden Gesprächen mit der Kölner Sportstätten zum Südstadion und einem evtl. Neubau eines Stadions im Kölner Stadtgebiet (die Presse berichtete) nicht vorgreifen wollte, wähnte er den Verein im Bezug zur angespannten Trainingsplatzsituation auf dem richtigen Weg: „Es gibt begründete Hoffnung darauf, dass wir in zwei bis drei Jahren eine deutliche Verbesserung erleben werden.“ Heute teilen sich im Winter rund 30 Mannschaften einen Kunstrasen- und einen Aschenplatz.
Anschließend beendete Westendorf den offiziellen Teil der rund anderthalbstündigen Versammlung. Viele Mitglieder ließen den Abend aber noch auf dem angrenzenden Weihnachtsmarkt ausklingen.