Bogdan Komorowski: „Wir entwickeln uns stetig weiter“
Von Stefan Kleefisch
Bogdan, wie fällt dein Fazit der Hinrunde aus?
Ich ziehe ein positives Fazit. Wir entwickeln uns stetig weiter, auch in dieser Saison gab es einen Umbruch mit vielen neuen Gesichtern, die die U23 von Fortuna repräsentieren. Diesen Spagat haben wir bisher gut gemeistert. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt und 22 Punkte erreicht, wobei wir noch ein Nachholspiel haben. Im Idealfall hätten wir sogar Platz fünf erreichen können. Wir haben aktuell die zweitbeste Abwehr der Liga mit nur 18 Gegentoren und sind unserer Philosophie treu geblieben, junge Spieler auszubilden und im Seniorenfußball zu etablieren. Wir haben es geschafft, acht Spieler aus der eigenen U19 auf Spielzeit zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in der Mittelrheinliga zu beweisen, was sie bisher gut gemacht haben. Außergewöhnliche Ergebnisse wie das 7:1 gegen den FV Endenich und das 6:0 gegen Schaffhausen sowie Siege gegen große Gegner wie Wegberg-Beeck zeigen unser Potenzial. Dennoch können wir uns in der Konstanz noch verbessern.
Du bist jetzt auch schon in der dritten Saison bei der U23. Was hat sich aus deiner Sicht verändert oder verbessert?
Eine Zusammenarbeit ist immer ein Prozess, der entwickelt werden muss und dann entscheidend ist, wie er gelebt wird. Bei Fortuna steht der Verein an erster Stelle und jeder in den verantwortlichen Positionen lebt dafür, dass Fortuna erfolgreich ist. Diese Verzahnung zwischen den Mannschaften und den Personen ist der Schlüssel zur extrem guten Weiterentwicklung über die Jahre. Dieses Zusammenwirken ist außergewöhnlich gut, weil alle am gleichen Strang ziehen und ein Verständnis dafür haben, was wichtig ist. Diese gute Zusammenarbeit macht unsere Arbeit überregional außergewöhnlich. Man spürt, dass allen Beteiligten dies am Herzen liegt, da sie seit der ersten Stunde dabei sind, ob es unser Präsident Hanns-Jörg Westendorf, Sportvorstand Rafael Iborra, Timo Westendorf als LZ-Leiter oder Gereon Schultze sind. Aber auch die Verantwortlichen aus unserer ersten Mannschaft wie Niklas Müller, der regelmäßig unsere Spiele besucht, der Trainer der ersten Mannschaft Matthias Mink, Hamdi Dahmani, der selbst in der U23 gespielt hat und die perfekte Schnittstelle zwischen beiden Mannschaften als Co-Trainer der ersten Mannschaft bildet, Kaderplaner Pascal Lammerich, der uns ebenfalls in der Spielvorbereitung unterstützt, oder vor allem Stefan Kleefisch als Team-Manager, der diese Mannschaft lebt und atmet und immer alles dafür tut, damit die Jungs alles haben. Diese Vielzahl an Menschen, die sich an der Verzahnung beteiligen, zeigt, wie sich die U23 über die Jahre entwickelt hat und ich freue mich mit meinem Trainerteam, allen voran mein Assistent Rene Browarski, ein Teil des Ganzen zu sein.
Gibt es Spieler, die sich besonders gut entwickelt haben?
Ich freue mich sehr darüber, dass die jungen Wilden aus unserer U19 den Übergang so gut angenommen haben und sehr fleißig, diszipliniert und wissbegierig an die Sache herangehen und im Seniorenfußball angekommen sind. Auch unsere externen Neuzugänge, die gezielt für das U23-Konzept ausgewählt wurden, haben ihre Sache gut gemacht. Fakt ist, dass es alles junge Menschen in einer Lernphase sind und es immer noch zu Leistungsschwankungen kommen kann. Deshalb jemanden explizit herauszuheben, wäre falsch. Jeder hat in seinem Rahmen eine positive Entwicklung gemacht.
Wie wichtig sind die Routiniers für diese junge Mannschaft?
Routiniers sind wichtig, da sie Vorbilder für die jungen Spieler sind und auch eine Hilfestellung für das Trainerteam in der Trainingsarbeit und im Spiel bieten. Sie haben mehr Erfahrung auf und neben dem Platz und können diese mit den jungen Spielern teilen. Wichtig ist, dass diese erfahrenen Spieler sich der Aufgabe bewusst sind, was auf sie in einer U23-Mannschaft wartet. Unsere Routiniers im Austausch mit dem Trainerteam wissen, was von ihnen erwartet wird, und jeder erfüllt dies auf seine Art und Weise sehr gut. Das Entscheidende ist, dass sie uns als Mannschaft im Spiel Sicherheit geben und die jungen Spieler tragen. Deshalb ist es auch für uns wichtig, eine Achse zu haben, die von Routiniers besetzt ist, was einer der Punkte ist, der uns erfolgreich macht.
Wo gibt es noch Potenzial für Verbesserungen?
Es gibt immer Potenzial für Verbesserungen. Wir haben unsere Spielleistung zur Vorsaison als Mannschaft verbessert, jedoch gibt es diese Saison bei uns entweder Top-Leistungen mit sieben Siegen oder Flops mit sechs Niederlagen und einem Unentschieden. Ich bin der Meinung, dass wir trotz wechselnder Spieler aufgrund unseres Verzahnungsmodells und der Abstellkriterien für Spieler der ersten Mannschaft, noch konstanter werden können, um in Summe mehr Top-Leistungen zu erreichen. Jeder einzelne Spieler hat immer noch Luft nach oben, um sich persönlich zu entwickeln. Hier werden wir ebenfalls dranbleiben und weiter mit den Jungs arbeiten.
Wird es im Winter im Kader Veränderungen geben?
In der Zusammenstellung des Kaders hat unser LZ-Leiter Timo Westendorf eine sehr gute Basis geschaffen, trotz des Umbruchs eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die sehr gut harmoniert und eine gute Mischung aus U19-Spielern, Talenten und Routiniers darstellt. Wir haben über die Jahre im Verband Mittelrhein ein Standing erarbeitet, als U23, aber auch mit der Strahlkraft, die Fortuna immer noch bundesweit hat, aufgrund ihrer Arbeit und Tradition, dass wir Spieler für uns gewinnen können, die in der Vergangenheit nicht so einfach zu realisieren waren. Routiniers wie Dahmani, Antoski, Weber, Sobiech, Schmidt, Bender helfen uns auf ihre Art und Weise, erfolgreich zu sein, aber auch junge Talente wie Valente oder Westerhoff machen unsere Mannschaft stärker. Nicht zu vergessen die Vielzahl an Spielern mit Stallgeruch, die aus unserer eigenen U19 kommen. Man muss als Fortuna Köln immer Augen und Ohren offenhalten, und manchmal entwickeln sich im Fußball Dynamiken kurz vor Transferschluss, wo man kurzfristig reagieren kann. Ich denke, wir werden die Augen nicht verschließen, jedoch sind wir aktuell sehr gut aufgestellt und erwarten keine Veränderungen.
Wann startet die Vorbereitung auf die Rückrunde? Welche Testspielgegner gibt es?
Wir starten am 21. Januar in die Vorbereitung und freuen uns darauf. Es gibt zahlreiche Testspielgegner, von Vereinen aus der Oberliga Rheinland-Pfalz wie Engers, über Vereine aus der Niederrheinliga wie Büderich, bis hin zu Top-Vereinen aus der Landesliga wie Nümbrecht und Arnoldsweiler. Wir haben viele interessante Gegner, mit denen wir uns messen können. Wir starten spät in die Rückrunde am 9. März und haben noch ein offenes Hinrundenspiel bei Teutonia Weiden vor der Brust.
Deine Ziele für die Rückrunde?
Trotz der positiven Entwicklung der letzten Jahre sollten wir demütig bleiben. Letzte Saison haben wir einen historischen siebten Tabellenplatz erreicht, jedoch ist das erste Ziel, frühzeitig die Liga zu halten und unsere jungen Spieler weiterzuentwickeln. Den jungen, talentierten Spielern aus der ersten Mannschaft möchten wir die Plattform bieten, durch die Spielzeit, die sie bei uns bekommen, die erste Mannschaft bestmöglich zu unterstützen, damit sie oben, wenn sie gebraucht werden, im Spielrhythmus sind. Wir wollen als Team weiter für Furore sorgen, so viele Punkte wie möglich sammeln, unsere guten Spielleistungen beibehalten und unseren Fans, die uns Woche für Woche unterstützen, guten Fußball bieten.