Erleichterung herrschte nach dem 24:22 (13:9) Auswärtssieg der Fortuna in Oberwiehl nach zuletzt 4 Niederlagen in Folge. Trotzdem folgte die Ernüchterung 2 Tage später!
Neben den Langzeitverletzten Kötzle, Kupczyk und Simon, erwischte es nun Vinc Gremmelspacher mit Handbruch und Torwart Stefan Hinkelmann mit Muskelfaserriss.
„Seit der Herbstpause herrscht bei uns in jeder Hinsicht der totale Spielernotstand.
Im Training waren seitdem im Schnitt genau 5,8 Feldspieler. Wir haben 3 Akteure, die z:Z. nur beim Spiel dabei sind“, resümiert Co-Trainer Björn Kolbe. Und genau das konnte das Team in den letzten Wochen nicht mehr kompensieren, so dass man 4 Spiele, 2 davon mit einem Tor, knapp verlor.
„Die Homogenität des Saisonbeginns hat darunter erheblich gelitten. Durch die ständig wechselnden Besetzungen des Teams hat es deutlich an der Abstimmung gefehlt, die Fehlerquote war daher viel zu hoch und die Sicherheit ging sukzessive verloren“, bewertet Trainer Bernd Schellenbach die vergangenen Wochen.
Trotzdem, vielleicht gerade auch deswegen, ist die Mannschaft absolut gefestigt, lässt sich nicht hängen und gibt immer alles. „Der Zusammenhalt und die Stimmung im Team sind unglaublich gut. Wir sind in jeder Hinsicht eine echte Gemeinschaft mit einem konkreten sportlichen Plan und der nötigen Ruhe“, so Kolbe.
Dies zeigte sich auch am vergangenen Wochenende bei der Mannschaft der Stunde aus Oberwiehl. Diese hatte in den letzten Wochen alles gewonnen, sogar beim Spitzenteam MTVD Köln doppelt gepunktet.
Die Marschroute für das Spiel war also klar: Vorne lange spielen, wenige Fehler produzieren und gegen die 6:0 Abwehr das eigene Spiel geduldig durchsetzen. Hinten innen kompakt stehen, das Kreisspiel unterbinden und den robusten Rückraum um Hühn und Gröbner vom eigenen Tor fernhalten. Dies gelang vorbildlich, obwohl vor dem Spiel auch noch Niklas Elting und Markus Eickelmann krankheitsbedingt abgesagt hatten.
„Wir sind im gesamten Spiel keinen einzigen Gegenstoß gelaufen, haben so das Tempo heraus genommen und Fehler vermieden. Durch unsere kontrollierte Spielweise haben wir Oberwiehl hinten gebunden und durch glänzend herausgearbeitete Tore am Gegenstoß gehindert. Aufgrund unserer Spielersituation habe ich meistens 2 Akteure in Angriff/Abwehr wechseln müssen“, schildert Schellenbach.
So stand es zur Pause 13:9 für die Fortuna, die nach der Pause sogar auf 21:15 (50.Min.) nachlegte. Insgesamt arbeitete die Abwehr äußerst effektiv und Stefan Hinkelmann war an diesem Abend ein starker Rückhalt des Teams. Leider verletzte sich Hinkelmann, einziger Torwart, zu diesem Zeitpunkt (Faserriss), so dass er nur bedingt weiter einsatzfähig war.
Bei einer 4:6 Unterzahl stellte Oberwiehl auf offene Manndeckung um und konnte bis zum Ende noch auf 2 Tore verkürzen.
„Insgesamt war der Sieg mehr als verdient. Wir waren gegen Oberwiehl konzeptionell einfach deutlich besser und effektiver. Die Spieler haben sich an die Vorgaben gehalten und somit die Fehlerquote der letzten Wochen minimiert“, fasst Kolbe die Leistung treffend zusammen.
Für das letzte Spiel der Hinrunde am 14.12.13 um 19:30 Uhr in Wahn hat sich die Situation leider nicht geändert. Ganz im Gegenteil.
„Wir werden mit einer absoluten Rumpftruppe zum Derby antreten und sind so mit Sicherheit krasser Außenseiter bei den heimstarken und robusten Gastgebern. Hier müssen wir ähnlich agieren wie in Oberwiehl und uns im Vorfeld die ein - oder andere Variante überlegen, um überhaupt eine Chance zu haben“, blickt Schellenbach nach vorne.
Auf jeden Fall wollen die Fortunen mit einem Sieg die 2-geteilte Hinrunde beenden, um so, in der Hoffnung auf genesene Spieler zum Rückrundenstart, zukünftig weiterhin oben mit dabei zu bleiben.