„Diese Stunde habe ich meinen Spielern nach all der Arbeit gewünscht“, freute sich Fortuna-Trainer Bernd Schellenbach nach dem Schlusspfiff im Spiel gegen den in Bestbesetzung angereisten TV Strombach über die Leistung seiner Mannschaft.
Tatsächlich beeindruckte der Gastgeber gerade zu Beginn und am Ende des Spiels mit Teamgeist, Leidenschaft und phasenweise spielerischer Klasse nicht nur die zahlreichen Zuschauer in der Halle, sondern vor allem auch die zeitweise ratlosen Gäste.
„Bis zum 12:4 haben wir Strombach beherrscht. Die Abwehrarbeit war unglaublich laufintensiv und die Mannschaft hat all das umgesetzt, was wir taktisch vorbereitet hatten. Den Ballführer bekämpften wir fast immer in Überzahl“, analysierte Co-Trainer Björn Kolbe treffend.
So zerstörte die bewegliche defensive 4.2-Abwehr permanent alle Angriffsbemühungen des Strombacher Rückraums. Dies führte zu Ballverlusten oder Fehlwürfen unter großem Druck.
Im Angriff wurden die Gäste in ihrer 6:0-Formation ständig hin und her gehetzt und mit zielgenauen Konzeptionen ausgespielt, so dass von allen Positionen im Durchbruch oder aus dem Rückraum getroffen wurde.
Doch ab der 20. Minute stotterte der Fortuna-Motor leicht und Strombach konnte zur Halbzeit, vor allem durch starke 1:1 Aktionen von Peter Voiss, auf 17:13 verkürzen. In dieser Phase gönnte man fast dem gesamten Rückraum eine dringend notwendige Pause.
„Dadurch, dass wir aktuell nur 3 Rückraumspieler zur Verfügung haben, die auch noch tragende Säulen in der Abwehr sind, musste man mit dieser Entwicklung rechnen“, so Kolbe.
Die „Schonzeit“ dehnte die Fortuna bis zur 40 Minute aus, und der Gast verkürzte so durch die individuellen Fähigkeiten von Schmitz und Burmeister auf 22:20. Nach einer unnötigen Abwehraktion der Fortuna bei einem Gegenstoß der Gäste vergab Strombach den 7m und verlor Philip Schmitz mit nachvollziehbarem Meckern für 2 Min. „Ich hätte eine rote Karte für meinen Spieler gegeben, so waren es 2 Minuten“, kommentierte Schellenbach die Entscheidung der ansonsten sehr gut leitenden Schiedsrichter, und schickte nun wieder seine stärkste Formation auf´s Feld. Danach knüpfte die Fortuna wieder nahtlos an die tolle Leistung der Anfangsphase an und eroberte sich, mit einem starken Markus Eickelmann im Tor, wieder Ball um Ball gegen zunehmend genervte Gäste.
„Am Ende fiel der Sieg mit 33:25 über die gesamte Spielzeit gesehen auch in dieser Höhe absolut verdient aus. Es war der Erfolg einer „echten Mannschaft“ mit einer klaren Linie über eine Formation mit sehr guten Einzelspielern, die wohl noch mehr Zeit für´s Einspielen benötigen“, resümierte Schellenbach das Erlebte.
Trotz des Sieges gegen einen Aufstiegsfavoriten bleibt man im Kölner Süden weiterhin bescheiden und realistisch. „An diesem Tag hat vieles gepasst, einiges aber auch noch nicht. Wir arbeiten daher weiter an der tollen Entwicklung der Jungs, die jetzt mit Sicherheit nicht abheben werden, sondern momentan einfach nur großen Spaß haben, miteinander Handball zu spielen“, fasst Björn Kolbe die Stimmungslage zusammen.
Das Trainerteam freut sich auf jeden Fall darauf nach der Pause im Rückraum 2 Akteure mehr aufbieten zu können.
„Die Luft, die uns heute gefehlt hat, werden wir beim nächsten Spiel im Hexenkessel von Geislar dringend benötigen. Da treffen wir auf eine begeisterungsfähige und schnelle Mannschaft, die eine sehr bewegliche Abwehr spielt und taktisch immer hervorragend eingestellt ist“, schaut Schellenbach respektvoll nach vorne auf den 09.11.2013. „Doch auch wir werden wie gewohnt unsere Hausaufgaben machen und wir wollen, wie jede andere Mannschaft auch, natürlich immer das nächste Spiel gewinnen. Der Blick auf die Tabelle ist mir dabei egal. Insgesamt bewerte ich die Partie als vollkommen offen, und für mich ist Geislar nach der Heimgala gegen Wahn sogar leicht favorisiert“, so der Fortuna-Trainer.
Jakubowski 1, Stabauer 4, Wiggers 4, Pastel 7(4), Thom 6, Niclas Elting 6, Eisele 4, Fischer 1