Auch eine Notlösung kann zu einem sehr guten Ergebnis führen. Kurzfristig musste im Leistungszentrum der Fortuna der Posten des U15-Trainers neu besetzt werden. Und LZ-Leiter Timo Westendorf hatte mit Yuki Hamano eine ideale Besetzung parat. Denn der 33-Jährige war schon vor Ort und hat durchaus einiges an Erfahrung vorzuweisen.
Seit 2010 lebt der Japaner in Deutschland. An der Sporthochschule Köln studierte er. An der 1. Jugend-Fußball-Schule Köln war er vier Jahre als Trainer aktiv, bevor er zum rechtsrheinischen Rivalen Viktoria wechselte. Dort arbeitete Hamano weitere vier Jahre als Co-Trainer/Analyse für die erste Mannschaft unter den Trainern Patrick Glöckner, Jürgen Kohler, Pavel Dotchev und Olaf Janssen. Das Hauptaugenmerk seiner Arbeit lag dabei auf der Beobachtung des kommenden Gegners, der Spielvorbereitung sowie der Dokumentation des Trainings der Höhenberger.
„Als Timo mich gefragt hat, ob ich die U15 als Chef übernehmen möchte, habe ich keine Sekunde gezögert. Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe für mich. Ich kann all das, was ich bei der U19 bei Timo lerne spiegeln, oder, was ich bei der Viktoria gelernt habe, verantwortlich umsetzen. In der 3. Liga habe ich viel Input durch die erfahrenen Trainer bekommen. Zudem spielt die Mannschaft auch in der höchstmöglichen Liga, der Regionalliga. Das ist eine tolle Konstellation für mich und jetzt der richtige Schritt.“
Vor zwei Jahren machte er die A-Lizenz in Hennef und traf dort auf Timo Westendorf. Eine schicksalhafte Begegnung. „Wir waren in dieser Zeit drei Wochen lang im selben Zimmer. Da lernt man sich zwangsläufig gut kennen“, sagt Westendorf. „Wir sind in Kontakt geblieben und haben uns immer mal wieder generell über Fußball ausgetauscht.“
Ursprünglich hatte die Fortuna Mirco Pätschke als neuen Coach für die U15 engagiert, aber manchmal kommt es anders, als man denkt. Wie der LZ-Leiter zu berichten weiß: „Mirco hatte vorher erfolgreich die U14 in Düren unter seiner Fittiche, wir konnten ihn dann für uns gewinnen. Ende Juni hat er aber bei Bayer 04 eine Festanstellung erhalten. Dadurch war es ihm nicht möglich, bei uns weiter zu machen. Und wir mussten uns kurzfristig nach einer Alternative umschauen.“
Die Wahl des Ersatzes war naheliegend, denn der Japaner war unter Westendorf ohnehin schon als Co-Trainer bei der U19 an Bord. „Ich glaube, dass wir eine sehr gute Entscheidung getroffen haben. Yuki ist sehr fleißig und sehr umtriebig unterwegs. Er macht sich sehr viele Gedanken, wie er mit der Mannschaft am besten arbeiten kann.“
In der Regionalliga wird es im Übrigen eine zweigeteilte Saison, zwei Staffeln mit jeweils 13 Teams, geben. Nach einer einfachen Hinrunde wird eine Meister- und eine Abstiegsrunde gespielt. In der Staffel B trifft Fortuna auf starke Mannschaften wie Schalke, Dortmund oder Düsseldorf. Aber auch auf Teams auf Augenhöhe wie Unterrath, Lippstadt oder Hennef. „Eine konkrete Zielsetzung gebe ich nicht aus. Mir ist wichtig, dass wir in jedem Spiel alles geben und dann gucken wir mal, wie es sich entwickelt“, so Hamano.
Natürlich gibt es kleine Unterschiede bei der Arbeit mit den beiden Jugend-Teams. Hamano findet dies spannend und freut sich darauf, dass er künftig all seine Ideen mit der U15 entwickeln und auf den Platz bringen kann: „Die Jungs aus der U15 spielen seit zwei Jahren Elf gegen Elf, die U19-Spieler sind schon sehr nah am Seniorenbereich. Das Spiel ist ein wenig langsamer und weniger körperlich. Aber, ich finde das interessant, weil, ich kann mich noch mehr darauf konzentrieren, jeden einzelnen Spieler besser zu machen.“