Es ist vollbracht. Die U23 spielt ein weiteres Jahr in der höchsten deutschen Amateurklasse. Acht Mal hatte die Fortuna in den letzten Jahren versucht in Pflichtspielen gegen den FC Pesch zu siegen. Immer vergeblich. Doch im wohl wichtigsten Duell der beiden Kölner Teams in der jüngeren Vergangenheit war es endlich soweit. Die Südstädter gewannen am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark vor 190 Zuschauern mit 2:0. Des einen Leid, war des anderen Freud. Pesch ist abgestiegen, die Hausherren hingegen bejubelten am vorletzten Spieltag der Mittelrheinliga den Klassenerhalt. Ziel erreicht.
„Wir haben dem Druck standgehalten. Als es darauf ankam, waren alle auf den Punkt da. Das haben wir mit absoluter Überzeugung gemacht. Wir haben sehr verdient die Klasse gehalten, wir waren über die gesamte Saison gesehen nie auf einem Abstiegsplatz. Wir haben insgesamt 40 Spieler eingesetzt, jede Woche sind wir mit einer anderen Aufstellung aufgelaufen. Immer wieder haben wir junge Spieler gefördert. Die Verzahnung mit der ersten Mannschaft und der U19 hat hervorragend funktioniert. Mein Dank gilt der sportlichen Führung, die uns stets sehr gut supportet hat. Jetzt feiern wir zwei, drei Tage und dann bereiten wir uns auf das letzte Meisterschaftsspiel in Glesch-Paffendorf vor“, sagte Trainer Bogdan Komorowski, der drei Änderungen gegenüber dem 2:3 zu Hause gegen Bergisch Gladbach vornahm. Für den verletzten Younes Derbali begann links defensiv Kilian Hornbruch. Für Gianluis Di Fine (Urlaub) kam Francisco San Jose Justo auf dem rechten Flügel in die Startelf. Für den leicht angeschlagenen Abdul Bance rückte Philipp Höffler nach hinten rechts und Miron Wessels bildete die Sturmspitze.
Die Ausgangslage war klar. Fortuna wollte unbedingt gewinnen, Pesch, drei Punkte dahinter, musste gewinnen. Von Beginn an zog sich Pesch aber erstaunlicherweise zurück und überließ der U23 das Kommando und den Ball. Bei den Gästen war der unbedingte Wille nicht immer spürbar. Nach gut einer Viertelstunde erkannte Schiedsrichterin Laura Duske einen Treffer von Miron Wessels wegen angeblicher Abseitsstellung nicht an. Die Auswertung des Videomaterials bewies allerdings das Gegenteil. Beim zweiten Versuch landete der Ball dann aber im Netz. Nach einer Ecke von Gjorgji Antoski staubte Brooklyn Merl zum 1:0 ab (25.). Die einzig nennenswerte Chance der Pescher im gesamten Spiel entschärfte Keeper Luca Wilsing, der einen Flachschuss von Tomoya Kurogi reaktionsschnell abwehrte (32.).
Direkt nach Wiederanpfiff hatte Merl das 2:0 auf dem Fuß, aber der Pescher Torhüter Oliver Yates wehrte den Schuss in die kurze Ecke ab. Machtlos war er bei dem abgefälschten Ball von Miron Wessels, der mit seinem vierten Saisontreffer für die Vorentscheidung sorgte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, ein Sieg würde definitiv zum Klassenerhalt reichen, da Friesdorf zeitgleich in Vichtal mit 3:11 baden ging. Für unnötige Spannung sorgte dann die Gelb-Rote Karte gegen den Torschützen zum 1:0 in der 74. Minute, der sich innerhalb von vier Minuten zweimal den gelben Karton abholte. Pesch bemühte sich fortan um den Anschlusstreffer, aber es blieb beim Versuch.
Fortuna U23: Wilsing, Höffler (90. Simpson), Camara, Kobayashi, Hornbruch, Cartus, Antoski, Dahmani (86. Bance), Merl, San Justo (71. Satilmis), Wessels (71. Agbo).
Tore: 1:0 Merl (25.), 2:0 Wessels (60.)
Gelb-Rote Karte: Merl (74.).