Aktuelles

U23 rettet sich torlos und feiert emotionalen Abschied von Lars Bender

Von Stefan Kleefisch

Es war eine Zitterpartie. Erst nach dem Abpfiff hatte die U23 am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark die endgültige Gewissheit: Das 0:0 gegen Teutonia Weiden vor 275 Zuschauern sicherte der Fortuna-Reserve das siebte Jahr in Folge in der Mittelrheinliga. Damit war auch später im Vereinsheim die Bühne bereitet für das emotionale Karriereende von Lars Bender.

Da der FC Hürth in Porz am Ende noch das 3:3 kassierte, hätten die Südstädter letztlich auch verlieren können. Hürth zählte in den letzten 16 Jahren bis auf eine Ausnahme immer zum Establishment der höchsten Amateurklasse und muss nun den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Nach zuvor schier unglaublichen acht Niederlagen in Folge unter Ex-Coach Bogdan Komorowski gelang den Interimstrainerin Hamdi Dahmani und Timo Westendorf in den letzten vier Partien mit fünf Punkten der Kraftakt. 

„Das war ein gerechtes Remis. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend. In der Hinrunde konnten wir unser Potential abrufen, in der Rückrunde hatten wir mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Daraus müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Die Anspannung heute war groß. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Fans und auch andere Mannschaften der Fortuna am letzten Spieltag vor Ort mitgefiebert haben. Für den Verein ist der Klassenerhalt eine Riesensache, weil die U23 eine hohe Wertigkeit für uns hat. Ich bin erschöpft, aber auch überglücklich“, sagte Trainer Timo Westendorf, der auf dieselbe Elf wie beim 2:2 beim FC Wegberg-Beeck vertraute, aber schon früh aufgrund der Verletzung von Francesco Di Gregorio wechseln musste. 

Bereits nach zwei Minuten hatte Daniel Sopo das erlösende 1:0 für die Kölner auf dem Fuß, aber er schoss freistehend weit drüber. Weiden war zumeist über Standards gefährlich. Einen zentralen Freistoß von Meik Kühnel aus 20 Metern lenkte Keeper Lennart Stollenwerk stark über die Latte (17.). Nach einem seitlichen Freistoß von Kühnel köpfte Julian Braun knapp am langen Pfosten vorbei (33.). Per Kopf hätte auf der anderen Seite auch Berat Gediktas treffen können (44.).

Im zweiten Abschnitt wurden die klaren Chancen hüben wie drüben weniger. 13 Minuten vor dem Ende stockte einem Großteil der Zuschauer aber der Atem, als zunächst Stollenwerk im kurzen Eck den Ball gegen Sulayman Dawodu abwehrte, und im Anschluss Jonathan Kafu sich wagemutig in einen Schuss warf. Hätte er den Ball nicht mit dem Rücken geblockt, es hätte wohl 0:1 gestanden. In den letzten zehn Minuten neutralisierten sich beide Teams angesichts der Spielstände auf den anderen Plätzen, keiner wollte verständlicherweise mehr ein Risiko eingehen, waren mit dem torlosen Remis doch beide Sieger.

In einem gebührenden Rahmen wurde später Lars Bender am Vereinsheim im Beisein seiner Familie von der U23 verabschiedet. Präsident Hanns-Jörg Westendorf hielt eine emotionale Rede, einige Fans und auch die dritte Herren- sowie die Damen-Mannschaft feierten die Fortuna-Legende, der sichtlich gerührt den verdienten Applaus entgegennahm. 

Fortuna U23: Stollenwerk, Di Gregorio (8. Aksoy), Sobiech, Weber, Orth (90. Bender), Antoski, Kafu, Berat Gediktas (81. Zielinski), Bekir Gediktas, Sopo, Westerhoff (81. von Aschwege).  

 

Kategorie: