0:3 lag die U 23 der Fortuna am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Sportpark im Bühl nach 46 Minuten zurück. Die Gäste aus Köln schienen mausetot. Aber dann kombinierte und fightete sich die Mannschaft von Karsten Hemsath und Arif Cinar zurück in die Partie. Am Ende hätte es sogar noch ein Dreier für die Südstädter werden können. Durch das 3:3 beendete die U 23 auch ihren Schlebusch-Fluch. In den letzten drei Jahren gab es nämlich an selber Stätte drei empfindliche Niederlagen.
„Es war das erwartete, torreiche Offensivspektakel. Beide Mannschaften hatten Chancen, um vier oder fünf Tore zu erzielen. Wichtig war, dass wir eine unglaubliche Moral und Charakter bewiesen haben. Wir sind hervorragend wieder gekommen. Wir hatten sogar noch das 4:3 auf dem Fuß. Das war für die Zuschauer ein tolles Spiel“, sagte Fortunas Co-Trainer Karsten Hemsath.
Beide Teams versteckten sich vom Anpfiff weg nicht und suchten ihr Heil in der Offensive. Nach zwölf Minuten war die Fortuna auf der linken Seite unsortiert. Tim Breddemann traf aus 15 Metern rechts oben in den Winkel zum 1:0. Nur drei Minuten später verunglückte Manuel Kabambi eine Kopfballablage und Nicolai Annas tauchte frei vor Max Beckmann auf. Fortunas Keeper wehrte den Schuss aber ab. Pech hatten die Gäste dann bei einem Schuss an den kurzen Pfosten von Masahi Nakaya (23.). Danach konnte sich SVS-Keeper Christoph Geschonneck zweimal auszeichnen. Gegen Kabambi blieb er Sieger (27.). Einen Schuss von Serhat Güler fischte er stark aus der kurzen Ecke (31.). Dann war wieder Schlebusch an der Reihe. Annas köpfte eine Ecke an die Latte (35.). Vier Minuten später spielte Jan-Eric Birken einen feinen Pass auf Marcel Schulz, der Beckmann umkurvte und zum 2:0 einschob. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte waren die Hausherren effektiver.
Mit neuen Mut kam die Fortuna aus der Kabine und wurde direkt eiskalt erwischt. Yannick Raufeiser schoss einen Freistoß von rechts aus 20 Metern flach in die lange Ecke zum 3:0 (48.). Die vierte Pleite in Schlebusch in Folge schien besiegelt. Plötzlich legten die Kölner aber los wie die Feuerwehr. Spätestens nach dem 1:3 (53.) durch Serhat Güler auf Vorarbeit von Masashi Nakaya gab es kein Halten mehr. Schlebusch wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Zehn Minuten später flankte Wassilios Kametas von links und Manuel Kabambi traf am langen Pfosten aus kurzer Distanz zum 2:3. Fortuna hatte nun endgültig Blut geleckt. Und die beiden Trainer Hemsath und Cinar hatten ein glückliches Händchen. Die beiden Joker Tolga Gercek, als Vorbereiter, und Jonathan Tandundu-Clausen, als Torschütze, sorgten zehn Minuten vor dem Ende für den verdienten Ausgleich. Kabambi hatte sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, aber Geschonneck wehrte ab. Schlebusch gab auch noch ein Lebenszeichen von sich. Robin Seinsch zog in der Nachspielzeit aus der Entfernung ab und traf den Pfosten. Ein turbulentes Spiel fand letztlich keinen Gewinner, der Sieger war der Zuschauer.