Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg will die U23 von Werder Bremen aus dem dramatischen Klassenerhalt letzte Saison die Lehren ziehen: Damals konnte erst am letzten Spieltag durch ein 2:1-Sieg gegen Aalen der Nicht-Abstieg besiegelt werden. Hoffnung dürfte der Elf von Alexander Nouri eine Drittliga-Statistik geben: Noch nie ist ein Verein im zweiten Jahr in der 3. Liga abgestiegen.
Fingerspitzengefühl bei Kaderplanung
Wie in jedem Jahr muss Trainer Alexander Nouri dabei das nötige Geschick bei der Kaderauswahl beweisen. Neun Abgänge sind zu diesem Zeitpunkt verbucht, wobei mit Leon Guwara und Johannes Eggestein zwei Spielern den Sprung in die Erstligamannschaft gelungen ist. Auf die Abgänge folgten bereits 13 Neuzugänge, acht davon allerdings aus der eigenen A-Jugend. Mit Maik Lukowicz kehrt ein Leihspieler zurück, der bei Hansa Rostock in der vergangenen Saison bereits Drittligaerfahrung sammeln konnte. Der interessanteste Neuzugang ist jedoch Marc Pfitzner: Der 31-jährige zentrale Mittelfeldspieler kommt von Eintracht Braunschweig und konnte breits Erfahrung in der 1. Bundesliga sammeln. Zusammen mit den Routiniers Rafael Kazior und Tobias Duffner soll er mit seiner Erfahrung den jungen Spielern die nötige Ruhe und Stabilität bieten.
Deutliche Auftaktniederlage
Der erste Spieltag der neuen Saison verlief alles andere als nach Plan: Vor knapp 1.800 Zuschauern im Weserstadion verloren die Bremer am Ende klar mit 0:3 gegen Aufsteiger Sportfreunde Lotte. Auf Grund von Bauarbeiten musste das Spiel in das Stadion der Profimannschaft verlegt werden. Zunächst sah es so aus als ob der Umzug Glück bringen würde. Nach 20 starken Minuten war die überraschende Gästeführung aber eine Art Genickbruch. Es folgte ein Platzverweis gegen Neuzugang Leon Jensen und zwei weitere Gegentreffer nach der Halbzeit. Die Niederlage muss jedoch kein schlechtes Zeichen sein: Letzte Saison gewann Bremen das erste Spiel, ehe man anschließend zehn Spiele sieglos blieb. Gegen eine umgekehrte Serie hätte man an der Weser wohl nichts einzuwenden.
Im Fokus: Rafael Kazior
Auch diese Saison ruhen die Hoffnungen in Bremen wieder auf dem 33-jährigen Kapitän Rafael Kazior. Mit je sieben Toren und Vorlagen war er in der letzten Spielzeit maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. In seiner ersten Saison im grün-weißen Trikot letztes Jahr, wurde er direkt Kapitän und Leader auf dem Platz. Mit seinem robusten Auftreten geht er voran und strahlt zudem große Präsenz im Angriff aus. So läuft nahezu jeder Angriff über den Stürmer. Besonders durch seine Erfahrung und seinem Kampfgeist ist Kazior ein Vorbild für die jungen Spieler der U23 von Werder Bremen und der verlängerte Arm von Trainer Alexander Nouri.
Flutlichtfaktor
Die Partie am Freitagabend im Südstadion ist das direkt das erste Flutlichtspiel für die Fortuna. Nach sechs Siegen und zwei Remis in der letzten Saison bei zehn Abendspielen ist das vielleicht nicht das schlechteste Vorzeichen für die Südstädter. Hinzu kommt, dass Werder Bremen II sich der Statistik nach letztes Jahr eher bei Tageslicht wohlfühlte: Von sechs Flutlichtspielen kommte man nur eins gewinnen. Speziell das letzte Abendspiele der Saison dürfte Werder in schlechter Erinnerung haben: Am Freitagabend, den 22. April verlor man auf Platz 11 mit 1:3 - der Gegner: Fortuna Köln.