Zum Auftakt des 35. Spieltags misst sich die Fortuna im richtungsweisenden Spiel mit der U23 von Werder Bremen auf dem legendären "Platz 11". Nicht viele hatten den Aufsteiger im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Zettel. Im Jahr 2016 stand Werder aber bislang noch nicht auf einem Abstiegsplatz und kann am Freitag die Fortuna wieder mitten in den Tabellenkeller ziehen.
Als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt, ist Werder Bremen II angekommen in der 3. Liga und sammelt heimlich still und leise seine Punkte für den Klassenerhalt. Dabei hatte die Elf von Alexander Nouri durchaus Startschwierigkeiten in die neue Liga: Der Meister der Regionalliga Nord sammelte aus den ersten elf Spielen lediglich sechs Punkte. Viele sahen sich in ihrer Einschätzung bestätigt. Bis zum Ende des Jahres 2015 beendete Werder insgesamt 14 der 21 Spieltage auf einem Abstiegsplatz. Aber Bremen passte sich an die 3. Liga an: Bereits zum Jahresende zeigte der Trend nach oben. Die U23 sammelte die notwendigen Punkte und war immer in Schlagdistanz zu den Konkurrenten. Zudem streute man hier und da echte Ausrufezeichen ein, wie einen 4:0-Heimsieg gegen Aufstiegsaspirant Erzgebirge Aue.
Werder im Jahr 2016 auf Kurs Klassenerhalt
Spätestens zum Anfang des Jahres 2016 war Werder Bremen II angekommen in der 3. Liga: Bremen sammelt Punkt um Punkt und streut immer wieder wichtige Heimsiege ein. Zudem lassen Ergebnisse wie ein 1:1 bei den Würzburger Kickers die Konkurrenz aufhorchen. So überrascht es nicht, das Werder im Jahr 2016 bislang noch keinen Spieltag auf einem Abstiegsplatz beendete. Die U23 hat den Klassenerhalt dabei in der eigenen Hand: Mit der Fortuna, den Stuttgarter Kickers und dem VfR Aalen kann man noch gegen drei direkte Konkurrenten punkten. Lediglich der VfL Osnabrück spielt derzeit in höheren Regionen.
Bundesligamannschaft profitiert von guter Jugendarbeit
Höhere Regionen sind dabei ein gutes Stichwort, schließlich steht Trainer Nouri vor der Herausforderung Klassenerhalt und Ausbildung: Kontinuierlich bedient sich die Profimannschaft des SV an ihrer U23. Mit 12 Eigengewächsen sind sie damit Ligaspitze in der 1. Bundesliga und sind im Vergleich mit den europäischen Top-Ligen ebenfalls oben mit dabei: Zusammen mit dem FC Barcelona und deren legendärer Jugendakademie "La Masia" steht man dort ebenfalls auf Platz eins in Puncto Eigengewächse im Profikader.
Damit steht der Verein als Vorbild in Fußballdeutschland da, jedoch zum Nachteil der Drittligamannschaft. Noch in der letzten Saison zur Meisterschaft der Regionalliga Nord geschossen, verlassen die Bremer Talente nach und nach das Team in Richtung Oberhaus. Trainer Alexander Nouri muss entsprechend reagieren: So verwundert es nicht, dass der U23-Trainer bereits 38 verschiedene Spieler eingesetzt hat. Dies ist der Topwert der 3. Liga und könnte zugleich eine Erklärung für den holprigen Saisonstart sein.
Statistik lässt Platz für Interpretation
Mit 49 Gegentreffern hat Werder aktuell die Drittmeisten der Liga. Interessant ist dabei die Betrachtung des Zeitpunktes: 33 der Gegentore kassierte man in der zweiten Halbzeit, traf in diesem Zeitraum allerdings selber auch 22 mal. Ein wunder Punkt der Bremer ist dabei die Nachspielzeit: Hier kassierte man bereits drei Gegentore, eines davon im Hinspiel gegen die Fortuna. Man darf sich also auf eine packende zweite Hälfte freuen, bei der die Fortuna Defensive hoffentlich standhaft bleibt. Zudem gilt es stets wachsam zu sein: Werder hat in dieser Saison bewiesen, dass man auch nach Rückstand noch punkten kann. 15 Zähler holte man nachdem man 0:1 hinten lag.
Fehlen wird der U23 dabei am Freitag Juliuan von Haacke, der gegen den Chemnitzer FC mit gelb-rot vom Platz flog.