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„Der Gewinner ist der Verein"

Von Stefan Kleefisch

In der letzten Saison half Stefan Puczynski gelegentlich noch an der Seitenlinie aus und unterstützte Spielertrainer Andre Otten. In seiner vierten Saison in der Südstadt arbeitet Puczynski deutlich mehr im Hintergrund als zuvor, seine offizielle Bezeichnung lautet jetzt Koordinator Fortuna Köln U 23. Im Interview spricht „Putch“ über den Verlauf der Vorbereitung beim Bezirksliga-Aufsteiger, über die Saisonziele und den neu zusammen gestellten Kader und das junge Trainerteam.

Wie ist die Vorbereitung verlaufen, wie fällt das Fazit aus?

Wir sind sehr zufrieden, mit dem was wir uns erarbeitet haben. Die Jungs sind charakterlich alle einwandfrei und haben hundert Prozent mitgezogen. Wir hatten eine hohe Trainingsbeteiligung bei 27 Einheiten und zwölf Testspielen. Alle sind in einem körperlich guten Zustand.

Der Kader besteht immerhin aus 27 Akteuren. Es sind neun eigene A-Jugendliche dazu gekommen, sieben externe Neuzugänge und der Rest sind die Spieler, die zum großen Teil für beide Aufstiege in Folge verantwortlich zeichneten. Wie bekommt man so einen großen Kader unter den Hut?

Wir haben trotz der Größe des Kaders eine sehr gute Stimmung und eine hohe Qualitätsdichte. Beim Spiel in Wesseling, was wir gegen den Mittelrheinligisten klar gewonnen haben, haben beide eingesetzten Mannschaften den Gegner dennoch über weite Strecken dominiert. Das ist sicher die größte Herausforderung, dies alles zusammen zufügen. Die A-Jugendlichen ziehen super mit. Die sogenannten vier Schwellenspieler, die oben mittrainieren dürfen, geben bei uns in den Einheiten und den Spielen sehr viel Gas. Sie wollen über uns ihre Chance nutzen, in den Lizenzspieler-Kader zu kommen. Die alten Spieler haben alle nochmal einen Sprung nach vorne gemacht. Und die Qualität der sieben Neuzugänge hat sich in den letzten sieben Wochen gezeigt. Auch die erfahrenen wie Kosta Sakkos und Adrian Student haben sich keine Auszeiten gegönnt.

Gab es Gewinner und Verlierer im Laufe der Vorbereitung?

Durch die Neuzugänge haben wir unheimlich an Qualität gewonnen, auch im Trainingsbetrieb. Das mache ich daran fest, dass Spieler wie Jakob Steinbach, Claudio Vizzini oder Christoph Schnieder, die letztes Jahr nicht unbedingt zum Stammpersonal gehörten in der Kreisliga A, sich unheimlich nach vorne entwickelt und einen Sprung gemacht haben. Wir haben keine Ausreißer nach unten. Die Leistungstests, die unser Athletik-Trainer Patrick Reich durchgeführt hat, waren durchweg positiv. Das ist ein Verdienst seiner tollen Arbeit. Gewinner ist für mich der Verein, der jetzt wirklich eine sehr gute U 23 hat.

Das Trainerteam besteht aus ehemaligen Spielern, sie sind aber alle noch recht jung und unerfahren, was das coachen angeht. Wie klappt das?

Es stand für uns außer Frage, Andre Otten vom Spielertrainer zum Cheftrainer zu machen. Er hat sich sehr verdient für Fortuna gemacht. Und trotz seiner Viktoria-Vergangenheit kann ich mir Fortuna ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Mit Ersin Cavlan haben wir einen akribischen Arbeiter dazu gewonnen, er bereitet jedes Training sehr gewissenhaft vor und nach. Robert Moran, hatte aufgrund der Geburt seiner Zwillinge wenig Zeit, aber er passt als Gegenpol zu den beiden sehr gut dazu. Und Jose Maldonado ist weiter für die Torhüter zuständig, er hat auch noch einmal in der  Intensität seiner Arbeit eine Schippe drauf gelegt. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, es mit diesen jungen Trainern zu machen, weil wir diese Motivation haben wollten, die ein Neuling mitbringt. Auch mit der Zertifizierung im Hinblick auf das Nachwuchs­zentrum werden sich alle Trainer im Laufe der Zeit beschäftigen. Mit diesem Team sind wir in Hinblick auf die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt.

Geben Sie uns einen kurzen Ausblick auf die Saison. Was erwarten sie von der Bezirksliga 1 und speziell ihrem Team?

Für uns ist es wichtig, dass insbesondere die A-Jugendlichen sich weiter entwickeln und die vier Schwellenspieler bei uns zu Leistungsträgern werden. Das steht für uns an erster Stelle vor einem Tabellenplatz. Ich denke, es ist eine sehr ausgeglichene Bezirksliga mit vielleicht zwei, drei Ausreißern nach oben. Wenn ich die Presse so verfolge, wollen ein Dutzend Mannschaften in die Landesliga, zwei können es letztlich nur werden. Und da lassen wir uns einfach überraschen. Wir haben knapp die Hälfte der Mannschaften aus der Bezirksliga mindestens einmal beobachtet. Hohenlind haben wir uns drei Mal angeschaut. Wir haben ein krasses Auftaktprogramm, mit Hohenlind und FC Leverkusen gleich zwei Favoriten und dann ein Auswärtsspiel in Frielingsdorf, wo es immer sehr schwer ist zu spielen. Nach dem Heimspiel darauf gegen Heiligenhaus werden wir sehen, wo wir stehen, und was die Zukunft bringt.

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