Als Außenseiter ins Spitzenspiel
Für Torsten Reisewitz ist die Sache klar. Sein Team, der SC Borussia Lindenthal-Hohenlind, ist am Sonntag (15.15 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark der Außenseiter im Duell mit der U 23 der Fortuna. „Bei den Neuzugängen und dem Kader generell liegt der Druck komplett bei unserem Gegner“, betont der Gäste-Trainer vor dem Spiel des Vierten beim Dritten.
Die Fortuna liegt derzeit drei Punkte hinter dem Spitzenduo aus Schlebusch und Spich. Hohenlind folgt sechs Zähler dahinter. Von der letzten Chance für seine Mannschaft im Aufstiegsrennen will Reisewitz trotz des vermeintlichen Spitzenspiels in der Bezirksliga 1 nichts wissen. „Ich sehe den Abstand schon als zu groß an. Unsere Vorbereitung war megabitter. Teilweise standen mir nur neun Mann zur Verfügung. Zu den Spielen sind wir oft nur mit 13, 14 Mann gefahren. Wir wissen überhaupt nicht, wo wir stehen. Aber wir können ja entspannt in das Spiel gehen. Wir fahren da ganz locker hin und werden einfach alles reinwerfen, dann schauen wir mal“, erklärt Reisewitz, der im Winter keinen Neuzugang vermelden konnte. Verlassen haben den Verein mit Alex Kofler (beruflich), Daniel Oberthür (Ausland) und Jan Weeg (Studium in Düsseldorf) drei Ergänzungsspieler, die beim 0:3 im Hinspiel nicht mitwirkten. Damals flog Fortunas Ergün Pala zunächst mit Gelb-Rot vom Platz. In Unterzahl trafen die Südstädter aber dennoch dreimal.
Deutlicher zufriedener war hingegen sein Pendant Andre Otten mit dem Verlauf der Vorbereitung. „Wir haben an vielen Sachen gefeilt, wie zum Beispiel unsere Anfälligkeit bei Kontern des Gegners. Auch die höher klassigen Gegner haben wir in den Tests durch unsere verbesserte Arbeit gegen den Ball kaum zu Torchancen kommen lassen. Gegen Rheinbach haben wir im ganzen Spiel nur eine richtige Torchance zugelassen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben eine super Vorbereitung gehabt. Die Jungs scharen mit den Hufen“, betont Otten, der allerdings personell nicht ganz sorgenfrei in die Partie gehen kann. Neuzugang Ahmet Smajli (Muskelbündelriss) fehlt ebenso wie die erkrankten Christian Grummert und Marcel Trömpert. „Ahmet ist leider noch auf unbestimmte Zeit nicht einsatzfähig. Von ihm haben wir uns sehr viel erhofft. Grummi und Marcel haben beide eine überragende Vorbereitung gespielt und wären beide auch Alternativen für die erste Elf gewesen“, bedauert Otten den Ausfalls des Trios.
Dass Reisewitz seiner Elf den kompletten Druck aufbürden will, ficht Otten nicht an. Der Trainer der Südstädter geht damit sehr offensiv um: „Ich habe Respekt vor Hohenlind und auch vor der Arbeit meines Kollegen. Seine Mannschaft spielt taktisch sehr gut, clever und steht kompakt. Die Favoritenrolle nehmen aber wir gerne an. Da habe ich gar kein Problem mit. Wir haben schließlich auch ein Heimspiel. Wir verstecken uns vor keinem in der Liga. Wir wollen unseren heimischen Fans zeigen, warum wir so hoch gehandelt werden. Wir wollen oben angreifen.“
