Nachdem in der Vorwoche gegen die Zweitvertretung der TuS Derschlag in heimischer Halle nach einem von beiden Seiten schwachen Spiel die Südstadtindianer dank des längeren Atems noch als Sieger vom Feld gehen konnten, sollte an diesem Wochenende wieder eine Leistungssteigerung an den Tag gelegt werden.
Doch die Kölner erlebten ein Wechselbad der Gefühle am vergangenen Samstag in Nümbrecht: himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt - und schließlich durchaus zufrieden mit einem Remis. Eine Partie, die keinen Sieger verdient hatte, allerdings im besten Sinne.
Ein Abpfiff nach 50 Minuten wäre der Fortuna-Reserve durchaus recht gewesen. Trotz vieler vergebener Chancen konnte man direkt zu Beginn eine 1:4-Führung verbuchen und folgend sogar noch ausbauen. Eine starke rechte Angriffsseite mit Melchisedech und Ertel (insg. 15 Treffer), war unter anderem Garant für die 10:15-Pausenführung. Auch der Schockmoment einer frühen Fingerverletzung von Regisseur Thomas Jährig konnte gut kompensiert werden.
In der zweiten Hälfte servierten beide Teams zunächst, wie auch schon zu Beginn der Partie, Schonkost. Die Führung der Südstadtindianer war bis dato nicht in Gefahr und alle Zeichen deuteten auf einen Auswärtssieg hin. Doch man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben, so auch an diesem späten Samstagnachmittag. Ab der 50. Minute sank die Leistungskurve der Kölner rapide. Die folgerichtig offensivere Ausrichtung der jungen und laufstarken Nümbrechter Truppe erreichte genau ihr Ziel, die Fortunen zeigten Nerven.
Die Suppe hatten sich die Kölner dann letztlich selber eingebrockt: kurz vor Schluss mussten sie nach drei Ballverlusten in Folge nun die Führung abgeben. Mit dem Glück des Tüchtigen und zwei schnellen Ballgewinnen aber hatten die Kölner sogar überraschend noch die Chance, doch noch den Sieg einzutüten. So stellte Melchisedech per Gegenstoß wieder den Gleichstand ein, worauf dank eines falsch ausgeführten Freiwurfes der Hausherren noch ein langer Pass nach vorn gespielt werden konnte - einen Hauch zu weit nach vorn, denn sein Adressat Patrick Klieve hatte keine Gelegenheit mehr, einzunetzen.
Fortuna-Coach Heinz Tillmann konnte dem Remis allerdings noch Gutes abgewinnen: "Die Entwicklung stimmt positiv, ein paar Wochen vorher hätte wohl der Kampfgeist gefehlt, diese drohende Niederlage noch abzuwenden." Am kommenden Sonntag erwarten die Südstadtindianer den Neukirchener TV, der am vergangenen Spieltag mit einem 33:18-Sieg gegen Oberwiehl für ein Ausrufezeichen gesorgt hat.
Torschützen: Ertel (8/2) - Melchisedech (7) - Pfennigwerth (3) - Klieve, Bartke (je 2) - Brill, Pose, Wolff, Zilkens (je 1)