Am Ende des Spiels konnten sich alle Beteiligten auf Seiten der Fortuna nicht so recht über den 31:29 Auftaktsieg gegen Aufsteiger TuS Opladen II freuen. Zum einen verletzten sich Nico Nowak (Schulter) und Olli Kupczyk (Knie) schwer; bei Oliver Kupczyk muss wohl mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Und so wird die Liste der Ausfälle länger, denn nun fehlen neben diesen beiden (auf unbestimmte Zeit), Fabian Kötzle (noch 5 Monate), Jens Voskuhl (beruflich bis auf weiteres) und Sebastian Ibald (Rückstand nach Verletzung). Darüber hinaus kann Lutz Jakubowski berufsbedingt derzeit nur zu den Spielen erscheinen.
„So ist das halt! Andere Mannschaften müssen auch damit leben. Wir nun eben auch“, stellt sich Bernd Schellenbach der Situation und lässt auch keine Ausreden gelten.
Zum anderen fand die Fortuna nur selten zu ihrem Spiel. Zu groß schien die Nervosität beim Saisonauftakt - gerade in den bis dahin so stabilen Mannschaftsteilen. „Wir konnten unsere Art des Spiels über 60min selten durchsetzen“, befand Schellenbach. So hatte Niclas Elting in der Spielsteuerung ungewohnte Probleme und der Rückraum bewegte sich zu wenig geordnet ohne Ball. Hier machte sich auch das Fehlen von Jens Fischer (privat verhindert) als routinierter Spielgestalter bemerkbar. „In der Abwehr waren wir oft einen Schritt zu spät, nicht variabel genug und zu passiv in der Balleroberung“, analysierte Co-Trainer Björn Kolbe.
Obwohl es schien, dass die Mannschaft fast alles vergessen hatte, was man sich in der Vorbereitung hart erarbeitet hatte, behält Fortuna-Geschäftsführer Tim Klein die Ruhe: „So ein Auftaktspiel läuft schon einmal so. Gerade wenn sich jeder Spieler besonders viel vorgenommen hat, fehlt oft die nötige Lockerheit, vor allem im Kopf! Am Ende bleiben aber eben doch ein Sieg und zwei Punkte – das ist das Einzige was am 1.Spieltag zählt!“
Chancen, sich entscheidend abzusetzen gab es genug. Beim 13:9 und beim 18:14 wurden jeweils 2 Tempogegenstöße leichtfertig vergeben. „Bei einer 6-Tore-Führung läuft das Spiel gegen Ende hin anders, die Mannschaft findet mehr Sicherheit“, bemerkte Kolbe. So blieb Opladen stets in Reichweite und nutzte vor allem vom Punkt aus (13mal) seine Chance. Auch für die Heimmannschaft wurden 9 Strafwürfe gegeben, die Benjamin Pastel alle sicher verwandeln konnte. Für die Fortuna hätten es sogar noch ein paar mehr sein können, waren sich beide Trainer nach dem Spiel einig.
Für den Gegner fand Trainer Schellenbach lobende Worte: „Ein sehr kompaktes Team mit einer guten Mischung aus Erfahrung, individueller Qualität und jugendlicher Begeisterung, das mit Sicherheit, auch aufgrund ihrer Einstellung und der guten Führung von der Bank, noch mehreren Mannschaften Probleme bereiten wird.“
Insgesamt ist Bernd Schellenbach im Nachhinein zufrieden. „Trotz der ganzen Probleme hat sich die Mannschaft da durchgebissen. Wir sind sicher, dass in den nächsten Spielen auch wieder die gewohnten spielerischen Elemente klarer umgesetzt werden, und die Abwehr energischer agieren wird. Es ist vielleicht auch ganz gut so, gerade zu Saisonbeginn ein solch enges Spiel gewonnen zu haben – in der engen Situation hat das Team auf jeden Fall Charakter gezeigt.“
Für Fortuna Köln trafen:
Kratz 1, Tiziani 3, Stabauer 1, Simon 2, Wiggers 4, Pastel 9/9, Kupczyk 2, Thom 2, Niclas Elting 1, Eisele 6, Eickelmann (16 Gehaltene Bälle)