In vielen deutschen Haushalten ist der Sonntag in fester Hand, und zwar in Tatorthand. Die 1.Herren der Fortuna verlegte selbigen am 8. Verbandsligaspieltag allerdings unfreiwillig in die heimischen Gefilde der SG Ollheim Straßfeld. Pünktlich zum Anpfiff um 18.00h in fremder Halle verschlief die Truppe von Björn Kolbe die ersten Minuten der Partie, ehe man sich zurück ins Spiel kämpfte.
Doch nun der Reihe nach. Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr und führten nach knapp drei gespielten Minuten bereits mit 4:0. Und das lag weniger an der überfallartigen Dominanz der Heimmannschaft, sondern eher an der Chancenverwertung der Südstädter. Klarste Einwurfmöglichkeiten wurden in der Anfangsphase sträflich liegen gelassen. Doch das in den letzten Wochen wiederentdeckte Kämpferherz führte die Männer der Fortuna von 2:6 über 7:9 wieder bis zum 11:11 ins Spiel zurück. Getreu dem Motto „vorne hui, hinten pfui“ präsentierten sich beide Teams den ca. 50 zahlenden „Zeugen“, bis es mit einer Gästeführung von 16:17 zum Pausentee ging.
Trainer Kolbe waren während der 1.Halbzeit diverse graue Haare hinzugekommen und so nahmen sich seine Truppe in der zweiten Hälfte der Abwehrarbeit deutlich intensiver an. Gestützt auf einen starken Rückhalt Hinkelmann im Tor konnte der Vorsprung gleich zu Beginn des 2.Durchgangs auf 22:19 ausgebaut werden. Die SG O kam mit ihren Einzelaktionen nun nicht mehr so leicht zum Zuge wie in den ersten 30 Minuten. Ab der 45. Minute zeichnete sich dann der endgültige K.O. der Hausherren ab. Die SGO Angriffe folgten nun immer wieder demselben Muster: Angezeigtes Zeitspiel der souverän pfeifenden Schiedsrichter, erzwungener Wurf mit anschließender Endstation im Fortunamittelblock oder die schnellen Reaktionen von „Silvio“ Hinkelmann verhalfen in Kombination mit einigen schnellen Kontern zur sicheren 26:22 Führung. Im Angriff konnten durch einfache Kreuzbewegungen und 1:1 Situationen immer wieder Lücken gerissen werden, die endlich souverän genutzt wurden.
So wurde der Abspann der Sonntagspartie zwar kein klassischer Krimi wie für den Sonntagabend üblich, doch war das 35:29 mit der Schusssirene auch eine Beruhigung für Coach Kolbe, dem in Hälfte zwei einige weitere graue Haare erspart wurden.