1. Damen: HSG Siebengebirge/Thomasberg II - SC Fortuna Köln Spielbericht
Mit 15:17 (9:6) setzten sich die Fortuna-Damen am letzten Sonntag bei einem der Spitzenteams der Oberliga durch. In einem kampfbetonten Spiel dominierten die Abwehrreihen. Nach einem zwischenzeitlichem Rückstand von 8:4 und dem Halbzeitergebnis von 9:6, konnten die Kölnerinnen erst in der 49.Minute erstmals beim 13:14 in Führung gehen.
Stabile Abwehr bringt Fortsetzung der Siegesserie
Text: C. Grégàsz
Dieser wichtige erkämpfte Sieg ist nun bereits der vierte Sieg in Folge und führt die Fortuna-Damen mit 8:2 Punkten auf Tabellenplatz 3, punktglich mit dem Zweiten. "Sensationell. Wer hätte das vor der Saison gedacht?" ist Tim Klein begeistert. Doch der Unterschied zur letzten Saison ist zwar marginal aber extrem wertvoll: verlor man letztes Jahr sämtliche knappe Spiele, gewinnt das Team sie bislang alle. Da drei der Siege mit nur einem oder nun zwei Toren eingefahren werden konnten, ist die Tordifferenz natürlich derzeit noch nicht so überragend. Das Spiel in Königswinter bei der HSG Siebengebirge/Thomasberg II ging von beiden Teams flott los. Fortuna leistete sich jedoch sofort eine Reihe technischer Fehler. Die Gastgeber gingen somit 2:0 in Führung, Fortuna konnte aber durch Tore von Katja Finkelmann im Rennen bleiben. Auf beiden Seiten wurden die ersten Siebenmeter vergeben. In der 12.Minute stand es somit 3:3 als Nicole Hingst eine Zeitstrafe erhielt. Beginnend mit dieser Unterzahl bekam die HSG mehr Sicherheit (je zwei Tore durch Kindlend und Naji) während die Fortuna für glatte 10 Minuten keinen Treffer mehr erzielen konnte - technische Fehler und Fehlwürfe reihten sich aneinander und die HSG zog auf 7:3 davon. Aber auch der Treffer von Sabine Mohsler (22.) zum 7:4 brachte noch keine unmittelbare Wende, immerhin brauchte danach aber auch die HSG bis zur 29.Minute, um die nun deutlich verbesserte Fortuna-Abwehr (inkl. fünf Paraden von Anna Ellereit) zu knacken. Heidi Credé nutzte für die Fortuna in der Schlussminute zwei Tempogegenstöße erfolgreich, um auf 8:6 zu verkürzen. Doch ärgerlicher Weise schaffte es Alexandra Schöning in den verbleibenden acht Sekunden nahezu mit dem Schlusspfiff nochmals das Pausenergebnis auf 9:6 hochzuschrauben. In Durchgang zwei startete Fortuna erneut mit drei Fehlwürfen, ehe Tina Dannenberg zum 9:7 einwerfen konnte. Das 10:7 der HSG konnte Fortuna dann aber durch Tore von Katja Finkelmann und Nadja Brückner-Zöth kontern und war so beim 10:9 endlich wieder "dran". Nathalie Hübner und Ruth Wahle zerstörten diese Hoffnung jedoch durch ihre Tore zum 12:9 (39.). Nun begann die entscheidende Phase des hart umkämpften Spiels. Durch einen Siebenmeter von Katja Finkelmann und zwei Tore von Annika Jesionek gelang in der 43.Minute erstmals wieder der Ausgleich. Der HSG gelang mit dem insgesamt dritten Strafwurf daraufhin das einzige ein Tor vom Punkt (insgesamt vier verworfene Siebenmeter). Katja Finkelmann konnte im Gegenzug immerhin zum dritten Mal vom Punkt zum 13:13 treffen (bei insgesamt 4 Fehlwürfen der Fortuna). Auf beiden Seiten häuften sich nun technische Fehler und Fehlwürfe - wie angeschlagene Boxer schienen beide Teams nach dem lucky Punch zu suchen... Nadja Brückner-Zöth blieb es in der 49.Minute vergönnt, aus dem Rückraum die erste Führung für die Gäste zu erzielen. An der beidseitigen Spielweise änderte dies nichts. Das Spiel ging hin und her und die HSG glich so auch erst in der 53.Minute zum 14:14 aus. In der Folge gelang Katja Finkelmann dann mit zwei schönen und jeweils erfolgreichen Einzelaktionen die Spielentscheidung zum 14:16 (55.). Die HSG nahm eine Auszeit und kurz danach geriet Fortuna in Unterzahl, als Nadja Brückner-Zöth für ein Foul von Nicole Hingst vom Feld musste. Auch Fortuna nahm sich daraufhin in der 56.Minute nochmals ein Time-Out. Die Spannung wurde grenzenlos, als Prudence Kinlend per Tempogegenstoß auf 15:16 verkürzen konnte (56:31). Fortuna überstand die letzten 30 Sekunden der Unterzahl unbeschadet, obwohl man sich erneut einen Fehlpass leistete. Doch auch Hanna Simons und Alexandra Schöning unterliefen nun technische Fehler, die zum Ballgewinn für Fortuna führten. Nadja Brückner-Zöth gelang in der 59.Minute erneut, den 2-Tore Vorsprung herzustellen. Spätestens als Anna Ellereit 30 Sekunden vor Spielende einen Wurf von Ruth Wahle von Rechtsaußen abwehren konnte, war der knappe Sieg endlich in trockenen Tüchern und der Jubel entsprechend groß. "Dieser Sieg war enorm wichtig" so ein erleichterter Fortuna-Trainer Charly Jonas, der mit der Trefferquote alles andere als zufrieden war. Insbesondere im Rückraum gelang viel zu wenig. Der Sieg ist damit einmal mehr der vorzüglichen Abwehrleistung zu verdanken.
Für Fortuna trafen: Katja Finkelmann (8/3), Nadja Brückner-Zöth (3), Heidi Credé (2), Annika Jesionek (2), Sabine Mohsler (1), Tina Dannenberg (1)